Tagesklinik, Schul- und Kleinkindstation, nephrolog. und neurolog. Ambulanz, (Neonatologie)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Mein Start in mein Wunschtertial war leider weniger glücklich, sodass meine Gesamtbewertung eher negativ ausfällt und vielleicht der Kinderklinik unter Normalbedingungen nicht gerecht wird.
Ich habe die Zeit als sehr chaotisch wargenommen. Zum einen mag das an der frischen Fusion mit einem anderen Haus gelegen haben, zum anderen bestand der Großteil des Kollegiums aus frischen AnfängerInnen, die sehr nett, aber selbst oft überfordert waren und mir nicht die Anleitung oder Antworten geben konnten, die ich mir gewünscht hätte. Parallel liefen dann Umbaumaßnahmen, sodass die Stationen zum Teil zusammengelegt wurden und da aus Versehen zwei PJlerinnen zugesagt worden war sowie ständig Einarbeitungen neuer KollegInnen stattfanden, war es mitunter sehr eng im Arztzimmer und das Gefühl des Überflüssig-seins und Im-Weg-stehens ein ständiger Begleiter.
Insgesamt haben wir viel Zeit mit Warten verbracht. Minutenlanges Warten bis der Computer reagierte, Warten auf die Möglichkeit mit den OberärztInnen Rücksprache zu halten,... Parallel zur normalen Stationsarbeit musste gleichzeitig die Notaufnahme geregelt werden, was ein strukturelles Arbeiten nur an ruhigen Tagen zuließ.
Insgesamt möchte ich aber noch mal betonen, dass das Kollegium sehr nett und größtenteils sehr bemüht war. Leider fehlte für Lehre die Kapazität.
Gut gefallen hat mir die nephrologische Ambulanz und es war spannend mit in den Kreissaal und OP zu dürfen. Leider gab es wärend meiner Neo-Zeit nur einen Patienten.
Die Fortbildungen fanden unregelmäßig statt und waren offen für alle PJs. Sodass in der Summe doch eine pro Woche zustande kam. Insbesondere die Gastroenterologischen Fortbildungen waren genial und haben unglaublich Spaß gemacht. Neben Innere und Chirurgie war die Anästhesie am engagiertesten.
Die Gesamtorganisation der PJs lief genauso unkoordiniert ab, wie bisher an allen Krankenhäusern, die ich bisher kennen gelernt habe.
Das Beste am (Sommer-) Tertial war natürlich das Meer. Keiner von uns konnte wirklich nachvollziehen, warum Wilhelmshaven einen so schlechten Ruf als Wohnort hat. Wir sind nach Feierabend oft an den Südstrand zum Schwimmen und Eis essen (Südstrandwaffel ist sehr zu empfehlen) geradelt oder am Wochenende nach Hooksiel und dank der frischen Briese waren auch heiße Tage gut erträglich. Auf keinen Fall das Fahrrad vergessen mitzubringen! Ebenfalls genial war der Stadtpark: direkt vor der Tür und auch an heißen Tagen ein schattiger, naturbelassener Ort zum Joggen.
Die Unterkunft war gut. Es gab ein paar Einzelappartements und 2 Zweier-WGs, alle auf einer Ebene über der KJP und mit allem (außer Ofen) ausgestattet, teilweise mit Fernsehr. Die Waschmaschine lief über einen Münzapparat. Internet ging mehr oder weniger, VPN-Client ist empfehlenswert.
Gegessen wurde oft gemeinsam mit dem rosa-ÄrztInnen-Team oder wir haben als PJs (gerne auch mal länger) den Mittag in der Kantine verbracht. Das Essen war ... je nach Anspruch ... essbar. Vom Nachtisch würde ich lieber die Finger lassen. (Tip: An der Kasse gibt es Magnum-Eis für einen Euro.)
Fazit: Ein Sommer in Wilhelmshafen gerne immer wieder, aber Pädiatrie lieber an einem anderen Haus (oder zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alles wieder in geregelten Bahnen läuft).
