Insgesamt gesehen ziehe ich ein positives Fazit aus meinem Innere-Tertial in der AK St. Georg!
Ich verbrachte 16 Wochen in 4 unterschiedlichen Bereichen. Festgelegt sind dabei jeweils 4 Wochen ZNA und Station, bei Interesse kann man die restlichen 8 Wochen in die Kardiologie und/oder Hämato-Onkologie rotieren. Alternativ verbringt man die 8 Wochen auf den allgemeinen Innere-Stationen.
Meine Stationen:
S1: Kardiologische Station, teilweise mit Monitorbetten. Bunt gemischte kardiologische Krankheitsbilder, sehr nettes Team. Eindeutig die für Studenten beste Option der insgesamt 4 kardiologischen Stationen. (S2 Kurzlieger/Elektiv-Station, S3 Außenlieger auf der kardiochirurgischen Station, S4 Privatstation) Behandlung leider ziemlich von ökonomischen Interessen geprägt. Es war jederzeit möglich, bei TAVIS, Stents und im EPU-Labor zuzugucken, wo Katheterablationen bei Rhythmusstörungen durchgeführt werden. Rotation in die Kardiologie insgesamt empfehlenswert, da man auf den Stationen der Allgemeinen Inneren eigentlich nie auf explizit kardiologische Patienten trifft.
F1: Allgemeine Innere Station, teilweise mit Monitorbetten. Bunt gemischte Krankheitsbilder, Aufnahmestation der ZNA. Jeden Tag Oberarztvisite.
ZNA: Notaufnahme, wahlweise Früh-, Spät-, auch Wochenenddienst möglich. Eigenständige Patientenaufnahme, lehrreich und sehr empfehlenswert.
C4: Allgemeine Innere Station, Schwerpunkte Gastroenterologie, Endokrinologie, insbes. Diabetes mell.. Auch wieder ein fachlich gutes, aufgeschlossenes, herzliches Ärzte-Team!
Auf den Stationen sah der Ablauf etwa wie folgt aus: Morgens 8:00 Beginn, Blutabnehmen + Braunülen legen bis Beginn der Visite, Visite, Mittagessen, Röntgenbesprechung, evtl. Unterricht, Briefe schreiben, evtl. art. BGAs, Aszitespunktionen möglich, evtl. Elektivaufnahmen machen. Feierabend zwischen 15 und 16 Uhr, ausnahmsweise 16:30-17:00.
Jeden 2. Freitag Studientag.
+ :
Breit gefächertes Krankheitsspektrum auf den Stationen
Super nettes Ärzte-Team (inkl. Oberärzten und Chef)
Großes Krankenhaus der Maximalversorgung -> Interessante ZNA
Individuelle Rotationsmöglichkeiten alle 4 Wochen, auch Hämatoonko/Kardio möglich.
Regelmäßiger EKG-Unterricht. Als Innere-PJler konnte man auch am Chirurgie- und Neuro-Unterricht teilnehmen, der bedeutend besser organisiert war als der Innere-Unterricht.
- :
Kein kostenloses Mittagessen (relativ teure, schlechte Kantine!). Unserer Ansicht nach fehlende Wertschätzung der studentischen Arbeit. Auch ein Brief an die Geschäftsleitung mit der Forderung nach einem kostenlosen Mittagessen als Mindestmaß an Wertschätzung stieß auf taube Ohren. Aber vielleicht heißt es ja: Steter Tropfen höhlt den Stein - also unbedingt weiter einfordern!
Es werden gerade in den Sommermonaten viel zu viele Studenten angenommen (PJ, Famulatur, Asklepios Medical School). Zeitweise waren bis zu 6 Studenten auf einer Station!! PJ in den Semesterferien dringlichst vermeiden.
Sehr schlechte Unterrichts-Organisation -> regelmäßiger Ausfall des Unterrichts! Es gab einen wunderschön ausgearbeiteten Plan mit Themen und verantwortlichen Abteilungen. Leider kam der Plan anscheinend nie bei den betroffenen Ärzten an, sodass diese regelmäßig aus allen Wolken fielen und natürlich spontan keine Zeit hatten, wenn wir zum Unterricht bereit standen, sodass maximal ein Ausweichtermin angeboten wurde – meist der Unterricht jedoch ausfiel (persönliche Schätzung: ca. 75% Ausfall).