PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Barmherzige Brueder (7/2015 bis 10/2015)

Station(en)
Allgemein Innere und Geriatrie & Gastroenterologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Spitzen Zeit am Klinikum der Barmherzigen Brüder. Der Umgangston im Krankenhaus ist sehr freundlich, so gibt es auch keine steilen Hierarchien und man kommt auch mit Oberärzten und Chefärzten häufig in das Gespräch.

Das Klinikum legt sehr großen Wert auf Fortbildungen für PJler. So gib es auch einen klaren Kalender zu den einzelnen Kursen, wo und wann diese stattfinden. So gab es anfangs auch eine rasche Einführung in das EDV-System SAP. Leider fielen in meiner Zeit regelmäßig Kurse aus, des öfteren ohne Vorankündigung, diesbezüglich eine zwei. Hierbei eine Auswahl von Kursen: Nahtkurs, Bedside Teaching (Gastro und Kardio), Sonographie-Kurs, Radiologischer Kurs, EKG-Kurs, reguläre Fortbildung am Dienstag für alle PJler verpflichtend, Seminar halbjährlich für zwei Tage Arzt werden -Arzt sein. Theoretisch könnte man im Schnitt 1-2h täglich in Kursen/Fortbildungen verbringen.

Bei einer PJ-Dauer von 16 Wochen gliedert sich das Tertial auf einen Hauptteil in einem Klinikum (i.d.R. 9 Wochen), 2 Wochen im Notfallzentrum (NFZ), gefolgt von einem kleinerem Abschnitt an einer zweiten Klinik (5 Wochen)

Als PJler wird man auf der Station in Routinetätigkeiten eingespannt. Es herrscht ein sehr positives Klima der Lehre, wenn man interessiert ist kann man viel machen, es wird aber auch anerkannt, wenn einen das Fach nicht sonderlich interessiert. So wurden mir des öfteren Aufgaben angetragen mit den Worten ´Hättest du Lust´, ´Möchtest du..?´ was ein viel entspannterer Umgang war im Unterschied zum teils rauhen Ton in den Wiener Spitälern.

Auch relevant v.a. für deutsche Studenten: so gibt es Hilfen und Testruns für das mündliche Examen. Obwohl ich als Student aus Österreich kein Staatsexamen am Ende habe, war es durchaus Interessant eine Proberunde durchzumachen. Dies wird von den Oberärzten bzw. dem Vize-Chef auf der Allgemein Inneren
angeboten und sollte auch genutzt werden.

Auch die Pflege ist sehr freundlich und hilft einem immer gerne weiter. Hierbei eine zwei als Wertung, weil die Pflege einfach unterbesetzt war.

Als Basistätigkeiten des PJler kann man nennen:
- physikalische Untersuchung ink Anamnese
- diktieren von Arztbriefen
- Anforderungen für Labor, Untersuchungen, Konsile ect.
- alltägliche bürokratische Tätigkeiten wie Telefonate, Einholen von Befunden...

Die weiteren Tätigkeiten des PJler erfassen wie gesagt je nach Motivation verschiedene:
- Blutabnahme, ink. Anlegen von Blutkulturen, Legen von Venenverweilkanülen - diese Tätigkeiten übernimmt die Pflege, diese dankt es einen aber, wenn man aushilft.
- BGA venös und arteriell
- Schreiben und Interpretation von EKGS
- legen von Blasenkatheter und Magensonde
- Wundpflege: Prinzipien der Wundversorgung, Verbandswechsel, Dokumentation
- Schellong-Test
- interventionelle Punktionen: auf der Gastro Aszites punktieren, in der Onkologie dürfen Studenten zusätzlich Knochenmark punktieren und Pleuraergüsse.
- Ultraschalluntersuchungen: z.B. so habe ich während meiner Zeit auf der AIG die Volumenschalle gemacht und befundet (natuerlich immer unter Supervision)

Wenn man sehr motiviert ist, darf man unter Supervision auch Patienten eigenständig führen: d.h. Aufnahme, Arztbrief diktieren inklusiv Befunde und Dekurs, Kurvenführung, Anmeldungen von Untersuchungen ect. Natuerlich immer in Rücksprache mit den Assistenzärzten.

Im Notfallzentrum darf man auch Patienten betreuen und für die meisten PJ-ler ist es die beste Zeit des Tertials, viele kommen erstmals da mit den US-Untersuchungen in Kontakt. Mir persönlich hat die Zeit auf den Stationen besser gefallen, da man die selben Assistenzärzte als Ansprechpartner hat (dies ist im NFZ nicht immer der Fall), man sich auch mehr Zeit nehmen kann für die Patienten auch was eigene Überlegungen betrifft, und v.a. einen zeitlichen Verlauf hat. Dennoch, auch dort war der Umgangston sehr freundlich und es wurde auch darauf geachtet, dass man was lernt.

Essen gab es in der Kantine für 2.7 Eur, die Menüs für Privatpatienten sind i.d.R. um die 5 Euros gewesen.

Freizeitaktivitäten gibt es in Regensburg en masse, so im Sommer die Biergärten, Schwimmen in der Donau, die immense Kneipendichte.

Fazit:
*******
Ich habe die Zeit im Klinikum der BB sehr genossen. Ich kann ein Tertial hier nur sehr weiterempfehlen. Vielen Dank nochmal dem gesamten Personal.

Bewerbung
ca. 1 Jahr vor Antritt des Tertiales,
ich denke aber, das man sich auch kurzfristig bewerben kann.

Für Nicht-Regensburg-Studenten gibt es eine direkte Kontaktmöglichkeit bei der PJ-Beauftragten im Haus:
http://www.barmherzige-regensburg.de/4152.html

Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
EKGs
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
370 Euro

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13