PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in St. Claraspital (2/2015 bis 4/2015)
Station(en)
keine
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Ich habe 3 spannende Monate im St. Claraspital verbracht.
Ein tolles Team, in das man sofort gut aufgenommen wird. Man ist täglich im OP eingeteilt, wo Fragen gerne gesehen sind und auch vom Chefarzt gerne beantwortet werden. Hier ist vorallem Haken halten angesagt, aber man wird dafür wenigstens wert geschätzt und hört auch mal vom Oberarzt, dass man etwas gut macht und ob man noch genug Kraft habe. Nähen kann man ab und zu, etwas abhängig vom Assistent oder wieviel Operationen sonst noch anstehen. Man wechselt täglich das Team, sodass man nicht nur bei den kleinen Eingriffen, sondern auch mal bei einer Hemihepatektomie, Rektumamputation, PankreasOP oder Ösophagusresektion dabei sein kann, auch wenn man dann mehrere Stunden mit am Tisch steht. Viszeralchirurgisch/urologisch und orthopädisch ein breites Spektrum mit täglich 7 Operationssälen, die laufen.
Nach dem OP werden die stationären Aufnahmen gemacht, die man in den PC einträgt und mit dem zuständigen Assistenzarzt bespricht. Wenn der Assistent Zeit hat, wird auch gerne was erklärt oder nochmal nachuntersucht, allerdings muss man sich dafür auch selbst gut einbringen. Andere PJler haben sich nicht an einen Assistenten gehängt, sodass sie weniger gesehen haben.
Eine Rotation auf die Orthopädie und den Notfall ist möglich, wenn genug PJler da sind, dann auch auf die Urologie. Besonders hat mir der Notfall gefallen, hier konnte ich selbst Patienten betreuen und mit dem Oberarzt besprechen, dann natürlich auch entlassen, Rezept abgeben, Brief schreiben und Abrechnen.
Auf Station konnte ich gegen Ende selbst Patienten betreuen.
Die UHUs haben ein eigenes Büro, besser ist allerdings, wenn man sich den Assistenten anschliesst, dann nehmen die einen auf Visite mit oder mit zum Patientengespräch. Dann kommt natürlich auch mal ein Brief auf einen zu, Telefonate oder andere Stationsarbeit.
Eine eigene Fortbildung für Unterassistenten gibt es nicht, aber 2x/Woche findet ein Journal Club oder andere Fortbildung statt, die mehr oder weniger relevant ist. Das Tumorboard findet 2x/Woche statt, was mich als angehenden Onkologen natürlich besonders interessiert hat, die anderen fanden das Tumorboard eher langweilig und zu lang. Ausserdem gibt es 1-2mal/Monat einen Fortbildung, die auch für Hausärzte aus der Umgebung stattfindet, dann gibt Kaffee und Gipfeli, oder am Abend ein kleines Büffet.
Man hat einmal/Woche Dienst und ein Wochenende im Monat. Zu den OPs wird man immer mal wieder gerufen, auch mal mitten in der Nacht, dann hat man 30-45 min Zeit bis zum Schnitt. Dafür gibts leider keinen Freizeitausgleich, aber wenigstens 2 Tage/Monat Urlaub, die man auch am Ende nehmen kann.
Wir waren 5-7 UHUs, da konnte immer auch mal einer später aufstehen, oder früher gehen, ohne dass jemand etwas dagegen hat/ohne dass es aufgefallen wäre.
Insgesamt muss ich betonen, dass es ein ausgesprochen tolles Tertial war. Das Claraspital kann ich jedem empfehlen. Es braucht immer etwas Eigeninitiative und Fragen sind gerne gesehen und werden auch bestmöglich, sogar im OP beantwortet. Für jedes Spital kann ich nur empfehlen, dass man sich an die Assistenten ranhängt und auch mal wenns stressig ist, nur mitläuft, dann lernt man am besten die Stationsarbeit kennen. Ausserdem geht man dann auch mit den Assistenten abends essen, zur Fasnacht oder lernt Basel besser kennen. Ich konnte mit zum Skitag, in den anderen Jahreszeiten soll es einen Grillabend der Chirurgie und Weihnachtsessen geben, wo man ebenfalls eingeladen ist.
Das Wohnheim ist vom Spital 3 min entfernt, modern eingerichtet, mit kleiner Küche und Bad in jedem Zimmer. Waschmaschine und Bettwäsche/Handtücher stehen zur Verfügung.
Bewerbung
ich hatte mich 1.5 Jahre zuvor beworben, aber andere waren kurzfristig an die Stelle gekommen.