PJ-Tertial Innere in St. Gertrauden Krankenhaus (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
Gastro, Kardio, Angio, Geri, Rettungsstelle
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
In den 16 Wochen unseres Innere-Tertials gab es für alle PJ-ler einen festen Rotations-Plan. 4 Wochen Gastro, 4 Wochen Kardio, 2 Wochen Rettungsstelle, 4 Wochen Geri und 2 Wochen Angio (war das erste Mal dabei, weil wir so viele waren). Dabei muss man eigentlich jede Station für sich betrachten, da es erhebliche Unterschiede gab. Mit Abstand am Besten hat es mir auf der Rettungsstelle und in der Geriatrie gefallen. Super cooles und überwiegend junges Team, man durfte unglaublich viel selber machen, es wurde einem viel beigebracht. Auf der Rettungsstelle habe ich eigentlich immer meine 1-2 Patienten gleichzeitig gehabt und sie von Anfang bis Ende behandelt (nur die Röntgen-Anmeldung musste zb von einem Arzt abgeschickt werden, da ein Passwort erforderlich war). Dabei lernt man unheimlich viel. Und auch wenn viel zu tun war, haben die meisten Ärzte, mit denen ich zusammen Dienst hatte, mir nebenbei noch meine Fragen beantwortet oder was erklärt. In der Geriatrie war es ähnlich. Das Team war wirklich sehr nett - von der Pflege über die Physiotherapeuten bis hin zum Chef! Das habe ich vorher so noch nicht erlebt. Ich durfte mein eigenes Patientenzimmer betreuen mit allem drum und dran, ich wurde überall mitgenommen (teilweise sogar extra geholt, um mir etwas zu zeigen), die BE´s waren nicht nur Pj-ler-Tätigkeit, sondern alle Assis haben mitgeholfen (das wurde mir schon am ersten Tag vom Chefarzt so gesagt, dass ich das nicht alleine machen soll, sondern hier bin um etwas sinnvolles zu lernen; letztendlich habe ich meistens schon 70-80% alleine gemacht, weil die Ärzte einfach noch zu tun hatten, bevor die Visite begann, aber zumindest war der Wille da und das ist ja schon mal was). Dann habe ich meine Patienten bzw. die, die ich aufgenommen habe, in der Morgen- oder Wochenbesprechung vorgestellt und meist ein Feedback von den Ärzten bekommen.
Auf der Kardio und der Gastro kommt es ganz darauf an mit was für einen Arzt man zusammenarbeitet und welche Schwestern/Pfleger gerade da sind. Zusammengefasst kann man sagen, dass hier die Arbeit mit dem Pflegepersonal nicht so gut war. Ich hatte eher das Gefühl sowohl von den Ärzten als auch von der Pflege ausgenutzt zu werden. BE war ganz klar meine Aufgabe (und das waren hier nicht wenig), teilweise saßen die Ärzte dann nichts-tuend im Arztzimmer und auf meine Nachfrage hin, ob sie mir denn helfen könnten mit den BE´s kam ein einfaches `Nein`. Ich habe das Gefühl, dass die 8 Wochen in den beiden Abteilungen eigentlich nur aus BE´s bestanden.. Wobei, da war noch die Aufgabe Akten zu sortieren. Schrecklich! Aber na klar traf man auch hier auf nette Ärzte, die einem auch etwas beibringen wollten. Lumbalpunktionen oder Pleurapunktionen durfte ich hier auch machen. Man sollte auf jeden Fall so oft wie möglich in die Diagnostik gehen! Die Oberärzte sind eigentlich alle richtig nett und freuen sich, wenn jemand zugucken möchte, erklären viel und lassen einem auch teilweise selbst was machen (Leberpunktion zb).
Zu guter letzt und mit Abstand am schlimmsten war es in der Angio. Vielleicht liegt es daran, dass wir die ersten PJ-ler auf der Station waren, keine Ahnung. Die Angio besteht zur Hälfte aus Angiologen, zur Hälfte aus Gefäßchirurgen und irgendwie bekommt man das Gefühl, dass vielleicht gerade deshalb die Station nicht so ganz funktioniert ;-) Besonders unfreundlich fand ich das Pflegepersonal, das hat wirklich überhaupt keine Spaß gemacht mit denen zusammen zu arbeiten. Die Aufnahmen waren immer dieselben, denn eigentlich kamen fast alle Patienten zur Angiographie für 2 Tage stationär. Positiv hervorzuheben war, dass der eine Oberarzt (ein Gefäßchirurg) für die Pj-ler, die gerade auf der Angio waren, eine eigene kleine Fortbildung gemacht hat. In den 2 Wochen war es bei mir leider nur 2 mal, aber er wäre sicherlich für mehr bereit gewesen.

Fortbildungen gab es jede Woche. Am Anfang des Tertials sollten wir uns in eine Liste mit Themen eintragen. Jeder Pjler hatte dann 1-2 Themen in den 16 Wochen, die er/sie zusammen mit einem zugeteilten Arzt vortragen sollte. Das klingt erstmal anstrengend, war aber im Endeffekt sicherlich besser, als hätte man einfach nur zugehört. Im Gegensatz zu den vergangenen Berichten, fand diese Fortbildung, ich glaube bis auf ein Mal, immer statt. Zusätzlich zu dieser Fortbildung gab es für die Hälfte des Tertials auch eine Labormedizin-Fortbildung, die von der Chefärztin des Labors gemacht wurde. Diese waren interessant und gut gemacht, teilweise etwas zu lang.

Essen hat man in der Cafeteria mit einer Stempelkarte aus dem Sekretariat um sonst bekommen. Das Essen war vollkommen in Ordnung für das was es war, eben eine Krankenhauskantinenessen. Man hat die Wahl zwischen Fleisch, Fisch und Veg. Die Ärzte achten darauf, dass man zum Essen kommt.

Kleidung wird gestellt, jedoch hat die Wäschefrau ziemlich bescheuerte Öffnungszeiten. Oft gab es auch einfach keine Kleidung mehr für Pjler..

Fazit: Allgemein ein Tertial, was völlig in Ordnung war. Da man hier immer rotiert, darf man eben sowohl durch die wirklich extrem guten Abteilungen RTS und Geri, muss aber auch zur Angio. In der Gastro und Kardio muss man einfach Glück mit dem Arzt/der Pflege haben.
Bewerbung
Über das PJ-Büro der Charité
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Repetitorien
Tätigkeiten
Punktionen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
EKGs
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07