Arbeitsbeginn um 8:30h mit Übergabe der Pflege an die Ärzte, danach als PJ Blutentnahmemarathon (waren zu zweit, hat dennoch ewig gedauert, weil meist die ganze Station jeden Tag ne BE hatte). Auf Station gibt/gab es wohl eine Blutentnahmeschwester ... die war aber während meiner PJ-Zeit auf Station dauerhaft krank. Geregelt war eigentlich, dass die Pflege beim ersten Durchgang schon die Blutentnahmen macht, bzw damit anfängt und das restliche, das selbst nicht geschafft wurde (entweder weil man fehlpunktiert hat oder es dann schon halb 9 war) dann der PJ macht. Meist kam es aber so, dass ja eh "die PJler da sin, die können das ja dann machen". Führte meist dazu, dass man bei 20+ Blutentnahmen, die da jeden Tag standen (neben weiteren 10 Branülen und 5 auszuwechselnden Portnadeln) die Visite verpasst hat und wirklich bis mittags beschäftigt war. Selbst ein "es geht aber nicht, dass der PJ den ganzen Tag nur Blutentnahmen macht und keine Visiten mitbekommen" der Oberärztin hat an diesem Zustand nichts geändert.
An sonsten verbrachte man den Tag mit Aufklärungen: CT, MRT, Knochenmarkspuktion, Gastro, Colo, Chemotherapie (!!), etc.
Einige Male hatte ich auch Gelegenheit selbst Patienten zu betreuen, allerdings waren das die eher "harmloseren" Fälle, die meist Fehlbelegungen waren (die 16-4 ist ja ne hämato/onkologische Station, aber wenn da nachts die kardiologischen Patienten die Tür einrennen und die Kardio noch überbelegter war als in der hämato/onkologie, dann kamen die halt auch auf die 16-4, notfalls auf den Flur).
Patientenvorstellungen bei Chefarztvisite waren auch gerne gesehen, Prof. Hofmann ist sehr nett, wenn man mal Mist redet oder was nicht genau weiß, ist er nicht böse. Zumal die Assistenten dann auch helfen.
Auf dieser Station waren meist 3 Assistenten, einer hatte irgendwie immer mal Zeit was zu erklären oder was zu zeigen, obwohl dort wirklich Dauerbetrieb und mega viel zu tun ist.
Man konnte pünktlich gehen! Einer der Assis meinte: du bist eigenverantwortklich dafür, dass du pünktlich gehst, auch wenn doch noch was zu tun wäre, du gehst heim, du bist PJ!
Der Kontakt zur Pflege war auch ok, klar da gab es 2-3, die fand ich net so toll. Meinten dass der PJ'ler ihnen gehört und sie rumkommandieren können, aber sowas muss man sofort unterbinden!
Furchtbar hingegen fand ich den Dauerzustand mit 1-3 Flurbetten ...
Lohnenswert ist auch eine 1-2 wöchige Rotation auf die 17-3 Palliativstation. Prof. Buchheidt legt es einem auch ans Herz, dass man da mal reinschaut. Das geht intern nach kurzer Rücksprache mit Prof. Buchheidt (ist der PJ Verantwortliche der III. Med).
PJ Unterricht: 1x wöchentlich mit den anderen PJs des Klinikums
In der III.Med: kein PJ Unterricht, dafür: 2x Woche: Röntgenbesprechung, 1x Woche Zytologiebesprechung, 1x Woche ne Fortbildung ("Schlaue Stunde" genannt, meist ein Vortrag von einem der Oberärzte zu nem Forschungsthema o.ä.).
Obwohl man sehr viel Blutentnahmen, Nadeln etc über sich ergehen lassen musste, war es dort OK. Hätte schlimmer kommen können. Ich hab mir oft Zeit für die Patienten genommen, gab einige, die selten Besuch hatten und froh waren, wenn mal jemand ein Schwätzchen mit ihnen gehalten hat. Einfach ist die Station nicht, in meinen 12 Wochen dort sind ein Haufen Patienten gestorben mit denen ich zu tun hatte (entweder direkt noch auf der Station oder kurz nach Verlegung runter auf die Palliativ), aber man bekommt immer wieder von den Patienten gesagt wie dankbar sie sind, dass sie Hilfe bekommen.