PJ-Tertial Innere in Georgius-Agricola-Klinikum Zeitz (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
Gastroenterologie, Kardiologie, Notaufnahme, Funktionsabteilung
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Insgesamt ein empfehlenswertes PJ-Tertial!
Am ersten Tag wurde ich vom Chefarzt persönlich begrüßt und nach meinen Wünschen und Zielen im PJ befragt und dementsprechend ein Ablaufplan erstellt, welcher jedoch auch während des PJ´s flexibel nach Absprache angepasst werden kann.
Ich war zunächst in der Gastroenterologie bei OÄ Schwarzbach. Da diese auch die angegliederte Palliativstation, sowie die hämatoonkologische Ambulanz mitbetreut, hat man hier die Möglichkeit, neben den typischen gastroenterologischen Erkrankungen auch einen Einblick in die Palliativmedizin, sowie die Hämatoonkologie zu erhalten. Neben Aufnahmen und Visiten hat man die Möglichkeit sich Knochenmarksbiopsien anzuschauen, sowie Aszitespunktionen unter Aufsicht selbstständig durchzuführen. Mir hat besonders gefallen, dass OÄ Schwarzbach immer sehr darauf geachtet hat, dass man die Zusammenhänge der Erkrankungen und die damit verbundenen Therapien versteht, für Fragen nahm sie sich immer Zeit und hat auch Arztbriefe kritisch-konstruktiv mit einem besprochen, sodass ich hierbei eine Menge lernen konnte. Ein großes Lob auch an die Schwestern und Pfleger, selten habe ich so ein tolles Miteinander zwischen Ärzte und Pflegekräfte erlebt.
Anschließend bin ich in die Kardiologie zu OA Röhler gewechselt. Wer Interesse in diesem Fachgebiet hat, kann hier sehr viel mitnehmen, da hier eine sehr heterogene Gruppe kardial erkrankter Patienten behandelt wird. Neben der Stationstätigkeit kann man hier die Auswertung von EKG´s, LZ-EKG´s und LZ-RR´s und Kardioversionen selbstständig unter oberärztlicher Aufsicht übernehmen. Des Weiteren gibt es eine Schrittmacherambulanz, an welcher man bei Interesse teilnehmen kann. Auf Wunsch kann man eigene Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung betreuen.
Als nächstes bin ich dann in die internistische Notaufnahme gegangen. Die Krankheitsbilder waren hier sehr heterogen und gingen von banalen abdominellen Beschwerden bis hin zum akuten Myokardinfarkt. Auch hier war selbstständiges Arbeiten möglich und gern gesehen, aber natürlich stand immer ein ärztlicher Kollege mit Rat und Tat zur Seite. Des Weiteren bietet sich hier eine tolle Möglichkeit Flexülen legen zu üben, da die Schwestern sehr erfahren darin sind und einen tolle Tipps geben können. :-)
Meine letzte Station war die Funktionsabteilung. Hier konnte ich unter oberärztlicher Aufsicht Ergometrie- und Kipptischuntersuchungen durchführen und die dazu gehörigen Befundberichte diktieren. Nebenan kann man sich (Stress-)Echokardiographien anschauen, welcher OA Röhler toll erklärt. Des Weiteren ist der Chefarzt ein sehr erfahrener Endoskopiker, sodass man die Möglichkeit hat ihm bei Bronchoskopien, Gastroskopien, ERCP´S und PEG-Anlagen über die Schulter zu schauen. Die Befunde wurden immer studentengerecht erklärt, sodass man auch als Unerfahrene einen tollen Einblick bekommt.
Eine tolle Beschreibung zum allgemeinen Stationsablauf findet ihr in der Bewertung vom 11/2014, weshalb ich darauf nicht noch einmal näher eingehen möchte.
PRO´S:
- das Klinikum ist eher ein kleines Haus, sodass man in kurzer Zeit alle (internischen) Kollegen kennt
- die Hierarchien sind flach und das Klima ist sehr kollegial, als PJ´ler wird man als Kollege angesehen
- die Assistenzärzte und Oberärzte waren alle hilfsbereit und immer bemüht mir Dinge zu erklären und haben mich bei interessanten Fällen dazu gerufen
- wöchentliche Fortbildung zu unterschiedlichen internistischen Themen sowohl beim Chefarzt, als auch bei den Oberärzten, zusätzlich tägliche (mal sehr interessante, mal weniger interessante) Röntgenbesprechungen
- Frühstücks- und Mittagspause fast immer möglich (Essen muss selbst gezahlt werden, man kann aber auch selber etwas mitbringen und sich in der Kantine an den Tisch setzten)
- pünktlich Feierabend
- PJ-Vergütung
- kostenlose Parkplätze
- es besteht die Möglichkeit eine Wohnung vor Ort zu mieten
CON´s:
- der Anfahrtsweg. Da ich kein Auto habe, bin ich jeden Tag mit Bahn & Bus zum Klinikum gefahren. Dies hat pro Strecke ca. 1 h 40 min gedauert. Auf Dauer schlaucht dies extrem und man hat kaum noch Freizeit. Daher kann ich empfehlen ein PJ-Tertial in Zeitz zu machen, wenn man entweder ein Auto hat, oder sich vor Ort eine der krankenhauseigenen Wohnung nimmt. Einige der Assistenzärzte pendeln auch und nehmen einen auch gerne mit, jedoch hat keiner von Ihnen bei mir in der Nähe gewohnt (Leipziger Osten), sodass dies keine Zeitersparnis gebracht hätte.
- Es gibt eine elektronische Zeiterfassung, die automatisch von 7:00-15.30 Uhr erfasst. Da die Bahnverbindung etwas ungünstig ist und man entweder viel früher oder etwas später da ist, muss man am Anfang etwas rumtelefonieren, damit die Zeiterfassung für einen umgestellt wird.
- für Leipziger Studenten gibt es keine Studientage. Studiert man jedoch in Jena hat man einen Studientag / Woche zur Verfügung.
Bewerbung
Unkompliziert über die zentrale Anmeldung der Uni Leipzig. Die Unterlagen werden man vorab zugeschickt und man bekommt dann einen Transponder zur Zeiterfassung und für die Parkplatzschranke, sowie ein Namensschild.
Bei Fragen kann man sich auch vorab an OA Röhler wenden, welcher die PJ-Studenten in Zeitz betreut.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
EKGs
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8