PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Krankenhaus Siloah (11/2014 bis 3/2015)
Station(en)
verschieden
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Nach dem Umziehen auf Station war die Frühbesprechung mit Befunddemonstration. Anschließend waren auf der Station die Blutentnahmen/ i.v.-Zugänge zu legen. Das dauerte je nach Menge einige Zeit. Es waren 1-2 PJler als Assistenten im OP eingeteilt, wobei man sich je nach Interesse mit den anderen PJlern einigen konnte, wer auf der Station blieb und wer in den OP ging. Auf der Station folgte morgens die Visite, anschließend waren Briefe zu schreiben.
Im OP durfte man je nach OP und Team unterschiedlich viel machen: Nähen, Kamera-führen oder nur Haken-Halten. Dabei wurde leider nur wenig erklärt und Rückfragen nur teilweise beantwortet. Manchmal befand man sich auch in einem nicht endenden Anatomietestat (was ist das?, was ist das?, was ist das?). Trotz der Bereitschaft, an mehreren Tagen in der Woche länger zu bleiben, war der Umgang mit den PJlern nicht immer freundlich ("Hast du es immer noch nicht kapiert?"). Die meisten Assistenzärzte und die Oberärztinnen waren aber sehr nett. Auch die für die Betreuung der PJler zuständige Assistenzärztin war stets bemüht, den PJlern etwas beizubringen und den Ablauf bestmöglich zu organisieren. Wünsche wurden nach Möglichkeit individuell berücksichtigt. Es gab sogar einen "Adventskalender" mit "echten" Fallbeispielen.
Rotationen in andere Abteilungen (Urologie, ITS, Gefäß- und Thorachirurgie) waren möglich bzw. fest eingeplant.
In der Gefäßchirurgie war es ähnlich wie in der Allgemeinchirurgie. Hier durfte man im OP z.B. bei Präparationen von Beinvenen oder beim Varizenstripping aktiv mitmachen.
In der Thoraxchirurgie war der Umgang recht freundlich, wobei sich die Arbeit als PJler in Grenzen hielt und man einige "Leerlaufzeiten" hatte. Die Arztbriefe wurden i.d.R. von den Assistenzärzten geschrieben. Allerdings durfte man beim Ziehen der Thoraxdrainagen assistieren und intraoperativ sogar mal eine Thoradrainage selbst anlegen.
Nervig waren die Endlosdiskussionen mit der Dame an der Essensausgabe um die Größe der Portionen und die Kombinierbarkeit der Gerichte.
Die Verkehrsanbindung war sehr gut.
Fazit:
In der Allgemeinchirurgie war es leider manchmal nur "Haken-Halten". Hier hätte man sich mehr Einbindung und vor allem intraoperative Erklärungen (wie was wann warum operiert wird) zum persönlichen Lernfortschritt gewünscht. Am Ende gab es ein positives, persönliches Empfehlungsschreiben, wobei man sich auch während des PJs noch ein wenig mehr positive Kommentare und Wertschätzung gewünscht hätte. Eine kurze ITS-Hospitation ist zu empfehlen, da die dortige ltd. Oberärztin sehr viel erklärt und man wird quasi als Teammitglied mit Patientenuntersuchung, Übergaben und Fallvorstellungen gefordert wird.
Insgesamt war das PJ in der Chirurgie im Kl. Siloah-Oststadt-Heidehaus ganz in Ordnung.