- Die (Allgemeinversichterten, nicht-private) Pulmologie ist der "Schleudersitz" für Assistenzärzte. Die Arbeit auf Station schaffen sie bei weitem nicht innerhalb ihrer 50 Stunden vertraglicher Arbeitszeit -> vieles wird auf den PJler abgewälzt mit dem Druckmittel, was ich oft gehört habe: "Wenn du schon um halb fünf gehen willst muss ich heut abend statt bis acht, bis neun oder zehn bleiben."
- Zur Info: Man hat 48 Std. Arbeitszeit und keinen Studientag, was echt schlaucht. Dafür fast jeden Tag ca. 45min Fortbildung!
- keiner macht Diagnostik selbst, nicht die Assistenzärzte, schon gar nicht du. Sie sind die Verwalter, du deren Stationssekretär (Laborberichte einsortieren, Untersuchungen anmelden, Befunde einsortieren, Diagnoseliste aktuell halten, Medikamentenliste von Blatt A auf Blatt B schreiben, Hausarztberichte anfordern).
- Du bist für ALLE Aufnahmegespräche und Untersuchungen auf Station zuständig, das gehört zur Tätigkeitsbeschreibung des Unterassistenten. Diese müssen extrem penibel und sinnlos ausführlich wie ich es in Deutschland nicht mehr erlebt habe, gemacht werden. Alles sehr bürokratisch und mit einer bescheuerten IT-Infrastruktur echt aufwendig. Dafür habe ich echt gut Anamnese abfragen und schnell körperlich untersuchen gelernt.
- Nettes Team, auch wenn man bei den Schweizern tendenziell weniger erwünscht ist (Muss man sich auch überlegen, wenn man hier arbeiten will).
- Tolle Wohnheimatmosphäre und echt super Freizeitwert (Wandern, Bodensee, Rad)
--> Fazit: Ich würde nächstes Mal an ein kleines Haus mit familiärer Atmosphäre gehen. Freizeit und Begegnungen haben sich echt gelohnt!