Insgesamt war das Tertial, auf das ich mich im Vorfeld auch anhand der hier überwiegend positiven Berichte sehr gefreut habe, leider sehr enttäuschend. Studentische Lehre wird hier leider nicht großgeschrieben. Zudem waren wir zu viele Studenten (2 Geburtshilfe, 2 Gyn, 2 Famulanten), also schlechte Organisation.
Positiv auf der Geburtshilfe war, dass man im Rahmen der Abschlussuntersuchungen die Wöchnerinnen eigenständig untersuchen und Abschlussgespräche führen kann. Ansonsten ist sowohl die Anwesenheit bei Geburten als auch bei Sectios gefühlt wenig gewünscht. 1mal durfte ich bei einer Sectio mit zunähen, insg. nur 2-3mal am Tisch, sonst zuschauen. Die Schwestern/Hebammen sind zwar alle sehr nett, allerdings gibt es wenige, die einem an der Geburt gern etwas mehr teilhaben lassen. Die Ässistenzärzte geben sich Mühe, sind aber verständlicherweise noch sehr mit sich beschäftigt. Die FÄ opfern ihre Zeit für Studenten nur ungern. Die nette, erklärungsfreudige OÄ war bei mir leider im Urlaub.
Auf der Gyn auch wieder äußert nettes Pflegepersonal. Von den Ärzten wird man zu wenig integriert. Die Visite ist sehr gestückelt, sodass man da relativ wenig mitbekommt. 1x/Wo ChA-Visite. "PJ-Zimmer" zum selbstständigen Betreuen eigener Patienten gibt es nicht, selbst nach Anfrage nicht möglich. Patientenvorstellung bei Visite nicht möglich. Vor urogynäkologischen Eingriffen viele geplante Aufnahmen, von den akuten Zugängen bekommt man nur wenig mit. Nach mehrmaligem Anfragen durfte ich am letzten Tag im ambulanten OP bei einer Abrasio mitmachen. Sonst wenig Praxis --> Bsp.: KÄ aus der Uni will Handling an Rea-Einheit bei NG demonstrieren, PJler durften nich mit.
Im Allgemeinen merkt man, dass die Stationen mit PJlern relativ "verwöhnt" sind und sich weniger Mühe geben, den angehenden Kollegen etwas beizubringen, wobei es da natürlich Ausnahmen gab, leider aber zu wenige. Die anderen zu meiner Zeit anwesenden PJ´ler fühlten sich ähnlich schlecht betreut.