PJ-Tertial Visceralchirurgie in Universitaetsklinikum Heidelberg (6/2015 bis 10/2015)

Station(en)
Station 8, Ambulanz
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Ich möchte meine guten Erfahrungen in der Chirurgischen Klinik der Universität Heidelberg während meines PJ Tertials mit Euch teilen. Man konnte sich vorab für verschiedene Rotationen bewerben, insgesamt standen folgende Fachgebiete zur Auswahl:

- Viszeralchirurgie
- Gefäßchirurgie
- Herzchirurgie
- Thoraxchirurgie (in der Thoraxklinik Heidelberg)
- Urologie
- Ambulanz

Ich habe meine 2. Wahl bekommen und so war ich von 12 Wochen, 8 Wochen auf einer viszeralchirurgischen Station sowie damit auch im OP und die letzten 4 Wochen in der Chirurgischen Ambulanz.

Die Atmosphäre auf Station war sehr nett und man wurde schnell in den Tagesablauf integriert. Es gab klare Aufgaben für die PJler, die neuen Patienten meist ein Tag prä-OP aufnehmen, den Fall aufarbeiten, verstehen und die Indikation nachvollziehen, immer mit Unterstützung durch die Assistenzärzte. Daraufhin konnte man in der Indikationsbesprechung (mit Radiologie Demo) um 15 Uhr seinen Fall präsentieren. Dabei konnte man sehr viel über verschiedene chirurgische Krankheitsbilder lernen. Natürlich gab es meist (auch kritische) Rückfragen und die Indikation wurde diskutiert, alles in nettem Umgang und auch mit diversen Erklärungen und Anmerkungen für die Studenten durch die Oberärzte. Morgends Blut abnehmen gehörte ebenso zu den Aufgaben wie venöse Zugänge legen. Man wurde regelmäßig in den OP Plan eingetragen, erster Punkt im Saal meist gegen 8 Uhr. Dort war man in der Regel 2. Assistenz bei wirklich sehr spannenden und vielseitigen Operationen. Da in der Heidelberger Chirurgie viele komplexe Fälle operiert werden, kann man hier wirklich viel sehen und lernen. Die Stimmung am Tisch ist meist sehr gut und der Operateur beantwortet gern fragen. Natürlich freut man sich, wenn der PJ sich etwas in das Krankheitsbild bzw. die OP Vorgehensweise eingelesen hat. Was wirklich super ist: das Patientenmanagement ist aufmerksam und teilt die Studenten meist den denjenigen OP Fällen zu, welche sie auch am Vortag in der Indikationsbesprechung präsentiert haben. Nach der OP und Briefing durch den Operateur begleitet man den Patienten in den Aufwachraum und übernimmt die Übergabe an die Anästhesie. Man hatte im Schnitt ca. eine OP pro Tag, manchmal auch zwei, an manchen Tagen auch keine sodass man die Visite auf Station mitverfolgen konnte. An drei Tagen der Woche (Mo, Di, Do) ist um 16 Uhr Studentenunterricht, man kann und soll sich dann auch (falls man sich noch im OP befindet) ablösen lassen. Mit dem Unterricht endet dann der Tag für den PJ.

Meine zweite Rotation in der Ambulanz hat mir auch wirklich gut gefallen. Man konnte selbstständig Fälle bearbeiten und sie anschließend mit den Assistenten, Fachärzten und Oberärzten besprechen und weiter versorgen. Dort gibt es auch alles weitere was dem angehenden Chirurgen gefallen könnte: diverse Wunden zum nähen, zwei kleinere OP Sääle, Wundsprechstunde, Schockraum-Alarm etc.

PJ Dienste gibt es auch: PJ Dienst unter der Woche bedeutet am Nachmittag das Diensttelefon abholen und dann bis 24 Uhr einfach 8 Stunden länger bleiben. Man wird in den OP gerufen oder ansonsten sollte man seine Hilfe in der Ambulanz anbieten. Dafür bekommt man den nächsten Tag frei! Am Wochenende ist ein Dienst von 8 bis 24 Uhr und dafür dann 2 Tage unter der Woche frei (2x 8h hat man ja dann "Überstunden"). Wirklich fair. Auch fair ist die Verpflegung, es gibt Frühstück und Mittagessen auf Klinikkosten und €400 pro Monat Aufwandsentschädigung.

Alles in allem will ich meine Zeit in der Heidelberger Chirurgie nicht missen, wirklich eine gute Erfahrung insbesondere für angehende Chirurgen, aber auch für all' die, die unabhängig von ihrer Berufswahl mal einen tiefen Einblick in universitäre Chirurgie bekommen möchten.
Bewerbung
http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/Praktisches-Jahr-Akademische-Lehrkrankenhaeuser.2387.0.html

Studentensekretariat der Chirurgischen Klinik
Frau Karin Weber
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Poliklinik
Notaufnahme
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2