Die Innere Abteilung ist sehr groß und erstreckt sich über 4 Medizinische Kliniken. Man wurde anfangs auf einer Station eingeteilt, konnte aber im Verlauf mit eigener Organisation in andere Kliniken rotieren. So war ich in meinem Tertial auf der M4/2 (Gastro), M1/2 (Kardio) und M2/2 (Nephro). Das Rotieren fand ich sehr sinnvoll, da man so über verschiedene Bereiche der Inneren Medizin einen Überblick bekommt und die wichtigsten Krankheitsbilder sieht.
Ich habe die Betreuung auf den 3 Stationen als sehr unterschiedlich empfunden, wobei es zum größten Teil von den jeweiligen Ärzten abhing. Aber da die Stationsärzte auch gelegentlich rotieren, ist aus alten PJ-Berichten nicht vorherzusehen, wie es im Moment auf der Station zugeht.
Auf der M4/2 hat es mir sehr gut gefallen. Sowohl die ärztlichen als auch die pflegerischen Kollegen waren sehr nett und ich konnte viel selbstständig arbeiten. Hier hatte ich wegen der vielen Aufnahmen viel Gelegenheit, Anamnese und Patientenuntersuchung einzuüben. Der Stationsarzt hat sich sehr bemüht, mich in alles einzubeziehen, und hat auch häufig wichtige internistische Themen mit mir durchgesprochen.
Auf der M1/2 war die Organisation insgesamt sehr schlecht. Es kam nicht selten vor, dass die Visite erst mittags losging, so dass die Pflegekräfte ganz genervt waren. Es hat sich kaum jemand um mich gekümmert, oft waren die Ärzte irgendwohin verschwunden. Aber dafür wurde erwartet, dass ich die ganzen Aufnahmen machte. Wenn ich z.B. PJ-Fortbildung hatte, blieben die Aufnahmen meistens solange liegen, bis ich wieder auf Station war.
Auf der M2/2 habe ich mich zum Abschluss des Tertials dann wieder wohlgefühlt. Die Ärzte haben mich gut integriert und der Stationsarzt hat sich immer viel Zeit genommen, mit mir und der jungen Assistenzärztin alle Patienten durchzugehen.
Wie gesagt hat die Qualität der Betreuung auf den verschiedenen Stationen sehr geschwankt, deshalb lohnt es sich, sich vor einer Rotation bei den anderen PJlern zu erkundigen, wie es auf der jeweiligen Station gerade zugeht. Wenn man auf Station gerade nichts zu tun hat, kann man Eigeninitiative ergreifen und z.B. in die Funktionsabteilung runtergehen und bei Untersuchungen zuschauen.
Der Frühdienst begann überall um 7:30 und endete in der Regel um 16 Uhr. Dazwischen gibt es eine Mittagspause in der Kantine. Der Stationsablauf war sehr variabel von Station zu Station, aber beinhaltete immer Visite, Entlassungen bzw. Aufnahmen, Sonos, Punktionen etc. Meistens gab es den Luxus einer Funktionsschwester, die die Blutabnahmen und Flexülen übernommen hat. Aber man durfte sich als PJler auch gerne beteiligen.
Zusätzliche Fortbildungen:
- 1 Mal die Woche PJ- Fortbildung, wobei sich die Fachbereiche abwechselten. In der Regel gut geplant und sinnvoll.
- je nach Station gar keine bis 1 Mal die Woche Chefarztvisite
Studientage konnte man flexibel absprechen.
Eine kostenlose Unterkunft konnte im Voraus angefordert werden (Einzelzimmer mit Kochnische und eigenem Bad), ca. 5 Minuten Laufweg zur Klinik. Essensmarken wurden immer für einen ganzen Monat ausgeteilt, so dass man meistens mehr Marken als Arbeitstage hatte und so auch mal 2 pro Tag einlösen konnte. 370€ Entgelt pro Monat.