PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Frutigen (9/2015 bis 11/2015)
Station(en)
Allgemeinchirurgie/Unfallchirurgie/Orthopädie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Ich war für 2 Monate in Frutigen, hatte eine super Zeit dort und habe viel lernen und erleben können.
Auf der Chirurgie gibt es 4 Assistenzärzte und 2-3 Unterassistenten, so dass man sich bei den OPs abwechseln kann. Meist haben wir uns morgens nach dem Rapport oder schon am Vortag mit den Assistenten abgesprochen, wer in welche OP geht und wer auf Station und in der Ambulanz ist. Der Tag beginnt um 8 Uhr mit dem Morgenrapport, im Anschluss sind bis mittags OPs, gegen 13 Uhr wird mit den Assistenzärzten und Unterassistenten der anderen Abteilungen zusammen Mittagspause gemacht. Um 14 Uhr beginnt das „Ambi“, in dem ambulante Patienten zur Verlaufskontrolle kommen, die zuvor als Notfall im Spital waren oder eine OP hatten. Als Unterassistent geht man erst alleine zum Patienten, untersucht und meldet wenn nötig Röntgen an, zieht Fäden, entfernt Gips…oder was auch immer gemacht werden muss. Im Anschluss bespricht man sich kurz mit dem zuständigen Chef und geht mit diesem gemeinsam nochmal zum Patienten. Die Chefs erklären dann zum Teil von sich aus, zum Teil auf Nachfrage etwas und zeigen Untersuchungen, so dass man hier einiges lernen kann. Auch kleinere Notfälle, die in die chirurgische Ambulanz kommen, betreut man als Unterassistent selbstständig, kann mit dem Assistenzarzt Rücksprache halten und die Patienten dann mit dem Chef besprechen.
Fortbildungen gab es auf der Chirurgie, als ich da war ca. einmal pro Woche. Allerdings nicht zu einem festen Termin, sondern je nachdem welcher Chef wann Zeit hatte. Es waren meistens orthopädische/unfallchirurgische Fortbildungen, zudem gab es einen Nahtkurs. Donnerstags morgens gibt es nach dem Morgenrapport eine internistische Fortbildung, an der man auch als chirurgischer Unterassistent teilnehmen kann.
In Frutigen muss jeden Tag ein Unterassistent Dienst machen und innerhalb von 30 min im OP sein, wenn er/sie gebraucht wird. Auch die internistischen PJler beteiligen sich an den Diensten, so dass man, zu der Zeit als ich da war, ein Wochenende im Monat Dienst hatte (dafür gibt es kompensatorisch frei) und 1-3 Tage unter der Woche. Samstags morgens kommen manchmal geplant ambulante Patienten, für die dann der diensthabende Unterassistent zuständig ist. Notfall-OPs sind in der Skisaison und bei gutem Wetter im Sommer viele. Es kann aber auch Wochenenden geben an denen gar keine OPs sind. Unter der Woche wird man nur ungefähr in jedem 4. Dienst gerufen und selten mitten in der Nacht. Man hilft auch bei Gyn-OPs aus, wodurch man bei einigen Sectios dabei sein kann. Dienste werden nicht extra vergütet.
Fürs Wohnheim zahlt man 190SFR. Zieht man diese vom Lohn ab, hat man am Ende knapp 700 SFR pro Monat raus
Die Zimmer des Wohnheims mit Blick auf die Berge sind groß, hell und modern. Die Küche ist sehr gut ausgestattet und sauber. Ein Badezimmer teilt man sich zu zweit oder hat eins für sich alleine, wenn das Wohnheim nicht voll belegt ist.
Frutigen liegt mitten in den Bergen, im Kandertal. Es gibt einen Bahnhof, ein Auto ist aber von Vorteil. Wenn man Outdoor-Sport mag, ist man hier genau richtig. Im Winter gibt es viele gute Skigebiete in direkter Umgebung. Im Sommer ist die Gegend ideal zum Mountainbiken, Wandern, Klettern (Sportklettern und alpine Touren), Klettersteige gehen und vieles mehr.
Tipps für Wanderausflüge:
Tour auf den Niesen, Oeschinensee (Tour zur Blümlisalphütte), Gemmipass von Kandersteg aus
http://www.adelboden.ch/de/w/home.
Highlight der Unterassistentenzeit in Frutigen: Paragliding über dem Kandertal. Dr. Häfliger hat uns Unterassistenten zu einem Tandemflug mitgenommen:)
Zur Inneren in Frutigen: Dafür scheint es hier noch keinen Bericht zu geben, die Abteilung ist aber fürs PJ zu empfehlen. Als ich da war, waren 2 schweizer Unterassistenten auf der Inneren. Denen gefiel es sehr gut, sie konnten selbstständig arbeiten und es gab viel Teaching.
