Mir hat das Tertial in Traunstein im allgemeinen sehr gut gefallen. Auch wir wurden von einem PJ-Betreuer auf die Stationen eingeteilt und blieben dort jeweils einen Monat. Leider konnte man nicht wechseln, so dass ich die Nephrologie nicht kennen gelernt habe (dort soll die Chefin aber auch sehr bissig sein). Ich war somit den ersten Monat auf der Cardio. Zunächste wird erwartet, dass man der Blutabnahmeschwester morgens mit den vielen Blutabnahmen (art. und venös) hilft, dann darf man mit auf Visite gehen und wird von den Oberärzten auch ab und an ausgefragt und darf selber auch Fragen stellen, und dann darf/ soll man die Neuzugänge aufnehmen. Die Ärzte auf der Station sind schon sehr überlastet, so dass man ihnen wirklich Arbeit damit abnimmt. Man hat viel Zeit die Aufnahme und Untersuchung zu üben. Die Funktionen(Herzkatheter, Echo, Kardioversion) darf man ebenfalls anschauen. Man muss ein bisschen selbst hinterher sein, was man alles sehen will, aber prinzipiell sind alle bereit einem was beizubringen und was zu zeigen. Anschließen war ich auf der Gastroenterologie. Da ist alles ein bisschen ruhiger. Auf Station wird es einem schnell eher langweilig (ich hatte irgendwie nur Pancreatitis-und Pacreas-Ca.-Fälle in meiner Zeit da, M. Crohn etc. soll aber auch häufig vorkommen), so dass man schnell in die Funktion entschwindet und dort viel sehen kann.
Auf der Onkologie sind die nettesten Ärzte und man kann viele Fragen stellen und Infusionen anhängen und Patienten in Ruhe aufnehmen. Ich habe dann noch gefragt, ob ich ein paar Tage die Palliativstation anschauen darf, was auch sehr interessant war. Es ist eine sehr schöne Station ganz oben und die Stimmung ist auch den Umständen entsprehend sehr gut. Ganz zum Schluss war ich noch 3 Wochen auf der Notaufnahem, was tatsächlich am spannensten war. Auch das Team dort ist sehr nett! Die Internisten teilen sich die Station mit den Neurologen.
Fast an jedem Tag gab es Fortbildungen und die meisten davon waren auch sehr gut. Vor allem die Anästhesie-Fortbildungen waren spannend (einmal sind wir hoch zum Heli und haben dann alle Medikamente aus dem Notfallkoffer besprochen, ein anderes mal haben wir PCR an der Puppe wiederholt). In der Gastro fiel die Fortbildung leider immer aus, aber Cardio, Nephro, Radiologie und Chirurgie fanden oft statt (hängt auch von den Studenten und deren Engagement ab) und waren eigentlich alle ganz gut und recht abwechslungsreich.
Im St. Michelsstift wurde zu unserer Zeit das Freibad neu gebaut. Da wir Studenten aber das Hallenbad nicht benutzen durften, weiß ich nicht, wie sie das mit dem Freibad geregelt haben. Das Wohnheim ist ziemlich alt, aber funktionsfähig. Als wir uns beim Hausmeister beschwert haben, dass von 2 Duschen die eine nur eine halbe Tür hat, wurde gleich eine neue Duschkabine eingebaut. Es lässt sich da gut aushalten, die Gemeinschaftsküche ist groß und man kann da lustige Abende mit den anderen Studenten verbringen.
Zu unserer Zeit sind in das Gebäude auch ein paar Flüchtlinge eingzogen, die oft unten auf der Treppe saßen und mir sogar mal das Wasser hochgetragen haben. Es ist wirklich sehr nett dort!