Nachdem ich eigentlich sehr viel Gutes über das DRK Klinikum Köpenick gehört hatte, war ich von meiner Erfahrung dort sehr enttäuscht.
Man hatte kein Mitspracherecht, in welche Abteilung man gern gehen würde, sondern wurde einfach zugeteilt. Ich kam in die Geriatrie. Eigentlich sollte ich nur für eine der beiden Geriatriestationen zuständig sein, aber nach drei Wochen war es selbstverständlich, dass man als PJler von beiden Stationen alle Blutentnahmen zu machen hatte. Ich wurde regelmäßig aus Visiten geholt, um weitere Blutentnahmen zu machen und angeblich war es auch nicht möglich, diese 30min später nach Ende der Visite zu erledigen, sondern es musste sofort sein.
Man war keinen festen Arzt zugeteilt. Ich habe mich später an einen Arzt gehängt, der mir gern eigene Patienten geben wollte, aber dann kam es zu Streit unter den Assistenzärzten, da "der PJler unter den Ärzten geteilt gehört" und ich Aufnahmen von dem Arzt mit den meisten Aufnahmen zu übernehmen hatte. Das war insofern sehr schade, als dass man so nie selber Patienten betreut hat, sondern immer nur die Aufnahmen übergab und als quasi als Springer fungierte.
Es gab insgesamt 3 PJler in der Inneren und nach 2 Monaten wollten wir rotieren. Ein PJler ging allerdings früher, sodass eine Abteilung dementsprechend ohne Pjler blieb. Als ich fragte, ob die Rotation möglich sei, wurde mir allerdings gesagt, dass eine Rotation "aufgrund von personalen Engpässen zur Zeit nicht möglich sei". Ich fragte dann, ob ich nicht zumindest einen Monat in die Kardiologie rotieren könne, weil ich meiner Meinung nach dort wirklich noch starken Lernbedarf hatte. Die Oberärztin wollte es mit dem Chef besprechen und gab mir dann nach einer Woche für die letzten 3,5 Wochen grünes Licht.
Am Ende des Tertials weigerte sich der Chef dann allerdings, meine Bescheinigung zu unterschreiben, weil ich angeblich "einfach so weggeblieben" sei. Dabei war alles ewig lang mit der Oberärztin besprochen worden ....
An meinem letzten Tag erfuhr ich dann vom PJ-Beauftragten, dass eine Rotation nach 2 Monaten eigentlich Pflicht gewesen sei, was die ganze Sache noch ein bisschen trauriger machte, denn die Kardiologie war wirklich supersupertoll und wäre nur zu empfehlen. Nur, wie schon gesagt, leider hat man bei der Zuteilung kein Mitspracherecht.
Alles in allem war ich von der Geriatrie sehr enttäuscht.
Beim Essen gab es 2 Euro Rabatt, Spint und Arbeitskleidung bekam man gestellt. PJ-Fortbildungen waren chirurgisch und für alle PJler zugängig, einmal pro Woche.