Ich hatte eine gute Zeit im Harz. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir als PJlis sehr viel selber machen und ausprobieren durfen. Wir hatten eigene Zimmer, die wir mitbetreut haben, durften Gastroskopieren, KM-Punktion ZVK, arterielle Katheter und Shaldon legen, NAW mitfahren, TTE, Reanimieren,... Insbesondere die Möglichkeit einen Einblick in die Intensivmedizin zu gewinnen, hat das Tertial sehr reizvoll gemacht. Der Chef ist sehr engagiert und man kann in Seesen viel lernen. Das Kollegium ist sehr nett und unkompliziert. Nur die interdisziplinäre Kommunikation lässt noch zu wünschen übrig und davon ist man als PJ ja ohnehin nicht wirklich betroffen.
Das Krankenhaus liegt im Prinzip bereits im Nationalpark Harz und wer Lust auf Wald hat, wird nicht enttäuscht. Zum Einkaufen muss man leider auf dem Rückweg bergauf radeln.
Die Unterkunft war etwas enttäuschend, das Haus von außen eher heruntergekommen und von innen (insbesondere in der Küche) nur mangelhaft ausgestattet, was sich jetzt aber geändert haben soll. Etwas verärgert war ich über die Formulierung " Wohnraum kann zur Verfügung gestellt werden" im PJ-Flyer, was ich als "kostenlos" fehlinterpretiert habe. Es gab keinen Internetanschluss und das Gebäude liegt in einem Funkloch (bester Empfang auf dem Krankenhausparkplatz). Dafür hat man es nicht weit zur Arbeit (100m) und nachts einen tollen Sternenhimmel. Wäsche waschen ist mit der Patientenmaschine der Reha 2 möglich.
Pendeln von Göttingen oder Braunschweig ist möglich, in meinen Augen aber etwas anstrengend.