Größter Kritikpunkt am Chirurgie-Tertial im Dritten Orden ist der fehlende PJ-Unterricht, der am ersten Tag zwar in den höchsten Tönen angepriesen wurde, aber in meiner Zeit dort leider NIE stattgefunden hat. Durch die oft straffe Anwesenheitspflicht im OP ist auch eine Teilnahme an Fortbildungen anderer Fachrichtungen im Haus nicht möglich. Die meisten Ärzte sind zwar bemüht, Dinge zu erklären, aber mangels Zeit war das leider auch nicht ausreichend bzw. konnte den fehlenden Unterricht nicht ersetzen.
Ein weiterer Nachteil ist die Spezialisierung der Chirurgie im Dritten Orden auf Schilddrüsenchirurgie: Klingt interessant... Wäre es auch, wenn man als PJler nicht von Anästhesie-Seite aus die Haken halten würde. Abgesehen von ein paar Ausnahmen, konnte ich bei diesen zahlreichen OPs (Rekord: 5 Struma-OPs) leider nicht viel vom Op-Hergang sehen.
Ansonsten finden aber auch sehr gemischte chirurgische Eingriffe statt (bis hin zum Whipple), die wirklich interessant waren und wenn man Glück hatte wurde auch viel erklärt.
In den 16 Wochen rotiert man für 4 Wochen in die Unfallchirurgie. Hier lauern zwar enorm viel Blutentnahmen, aber insgesamt haben mir die 4 Wochen dort ganz gut gefallen, nicht zuletzt deswegen, weil sich dort die meisten Ärzte Zeit genommen haben, was zu erklären.
Die Ärzte sind dort alle sehr nett und man wurde gleich sehr freundlich ins Team integriert.
Das Mittagessen ist umsonst und auch in regelmäßigen Abständen möglich, schmeckt jedoch nicht besonders gut.
Mein Fazit: Trotz freundlicher Ärzte (v.a. sehr studentenfreundlicher Chef) würde ich Chirurgie im Dritten Orden nicht weiterempfehlen!