PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Diakonie Krankenhaus Kreuznach (10/2015 bis 12/2015)

Station(en)
Anästhesie, OP, Notaufnahme, Station
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Als Unbeteiligter würde ich sagen die Chirurgie in der Diakonie Bad Kreuznach ist von der Arbeits- und Lernsituation „unterstes Niveau“. Als im Gesundheitswesen Tätiger hört man jedoch ständig Horrorgeschichten aus deutschen Chirurgien, sodass ich letztendlich zu dem Schluss komme, dass die sozialen Bedingungen und Rahmenbedingungen, unter denen hier gearbeitet wird, hier wahrscheinlich Mittelfeld sind.
Für mich persönlich unteres Mittelfeld, da ich mich zwar relativ gut dem Zorn und der Asozialität der chronisch-„unterfreudeten“ Chirurgen entziehen konnte. Mich widern aber diese Macho-Kindereien und Mobbingsachen derart an, dass ich einfach einen Abzug geben muss. Z.B. werden meine Kommilitoninnen ständig mit „Mäuschen“ angeredet oder es werden Sex-„Witze“ gemacht. Das also ist diese „sexuelle Belästigung, von der draußen immer alle reden, das hier drinnen aber keinen interessiert, und alle machen mit. Viel schlimmer ist aber, dass eine Assistenzärztin seit Jahren vom Oberarzt gemobbt wird, in dem sie systematisch mit falschem Vornahmen angeredet wird, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
PJlerinnen können aber auch große Vorteile aus ihrer Weiblichkeit ziehen. Wer große Brüste und keine Selbstachtung hat, der wird von den Oberärzten stark präferiert, bekommt viel erklärt, darf bei tollen OPs dabei sein…für alle anderen: Pech gehabt.
Die Stellensituation ist prekär, sodass auch daraus viel schlechte Stimmung entsteht. Wobei ich nicht unbedingt das Gefühl hatte wir PJler müssten das „ausbaden“. Stimmungsmäßig ja, denn der Druck und das Mobbing werden definitiv von den „Oberen“ nach unten weitergegeben. Aber arbeitsbelastungsmäßig nicht. Wir haben zwar zum Großteil die Kernaufgaben „Blutabnehmen“ und „Haken halten“ bei ausgewählten OPs (wo kein Assistenzarzt Bock drauf hat), sonst dürfen wir aber in die Ambulanz gehen und was lernen. Je nachdem wie viele PJler für die Pflichtaufgaben gerade da sind.
Die Ambulanz ist wohl das Positive hier im Haus. Da kann man Anamnese machen, nähen, Sono üben. Allerdings durfte eine Kommilitonin, die zwar in der Ambulanz mehrere Wochen eingeteilt war, kein einziges Mal dort hin, da sie für "Haken halten" und "Blutabnehmen" gebraucht wurde.

Das Allerpositivste ist die PJ-Koordinatorin. Sie ist wirklich die gute Seele im Haus, unterstützt einen bei Problemen und hat sich auch mehrfach stellvertretend für den Umgang auf der Chirurgie entschuldigt. Aber natürlich ändert das leider nix…
Habe gehört das Marienwörth in Bad Kreuznach soll gut sein...bzw. im Hause ist v.a. die Chirurgie nicht zu empehlen, in denanderen Fächern gibt es meines Wissens positiveres zu berichten.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.6