Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Mein halbes Tertial in Meran, war aus medizinischer Sicht leider absolute Zeitverschwendung.
Die Ärzte wussten schlichtweg nichts mit den deutschen PJlern anzufangen (im italienischen System gibt es da nichts vergleichbares). Die Ärzte waren zwar nett, aber in keinster Weise bemüht einem etwas beizubringen. Der komplette vormittag wurde mit Visite verbracht (dabei steht man als PJ die meiste Zeit mehr oder weniger ignoriert am Visitenwagen und schaut den Ärzten beim lochen, abheften und vor allem telefonieren zu....) danach konnte man meist essen gehen, was wir dann auch immer sehr ausgiebig mit anschließendem Espresso an der Bar auch gemacht haben. Am Nachmittag saß man dann im Arztzimmer und wartete auf Aufnahmen oder schrieb Arztbriefe. Je nach Arzt wurde erwartet, dass man bis nach 17.00 blieb, weil noch ein Zugang angekündigt war.
Am Anfang habe ich das auch noch getan, aber irgendwann hat es mir gereicht und ich bin öfter nach dem Mittag heim gegangen. Was im Endeffekt auch keinen interessiert hat.
Ab und zu bin ich mit in die Diagnostik gegangen, z.B. liefen den ganzen Tag Ultraschall und Doppler-Untersuchungen bei ambulanten und stationären Patienten. Oder es gab eine Diabetes-Sprechstunde. Da bekam je nach Arzt zwar auch nicht immer viel erklärt, aber immerhin besser als sich auf Station die Beine in den Bauch zu stehen.
Ausserdem bestand die Möglichkeit das Ultraschallgerät im Arztzimmer zum Üben zu benutzen wenn es nicht anderweitig gebraucht wurde, so dass wir (ich und ein paar Famulanten) Sonos üben konnten.
Fast alle Ärzte in der Abteilung sprechen deutsch. So dass ich mit meinen minimalen italienisch Kenntnissen gut zurecht kam. Nur bei der Röntgenbesprechung wurde überwiegend italienische geredet.
Gewohnt habe ich im Personalwohnheim in einem winzigen Zimmer mit Gemeinschaftsbad und 2 großen Küchen im Keller. AM Anfang war ich recht alleine, aber in den Semesterferien kamen dann die Famulanten aus Deutschland und Österreich. Wir haben viel gemeinsam unternommen. Was das angeht war es echt eine tolle Zeit!
Fazit:
-Unglaublich umständliches Bewerbungsverfahren (über Erasmus und die Uni Innsbruck)
- so gut wie keine Lehre
+ gutes Mittagessen und guter Kaffe
+ wenn man erstmal genug Dreisitgkeit aufbringt und sich den Nachmittag frei nimmt, kann man in der Umgebung wirklich viele tolle Sachen machen, Ich war zum Beispiel viel Wandern, Klettern/Bouldern, Schwimmen, Reiten usw. und die Tiroler ausserhalb des Krankenhauses sind wirklich super nette und herzliche Menschen!
+Kontakt zu vielen anderen Studenten im Wohnheim, so dass man seine Freizeit ´nicht allein gestalten muss ;)