Ich kann mich nur den vielen positiven Bewertungen meiner Vorredner zum Krankenhaus Landshut-Achdorf anschließen. Hier hat einfach alles gepasst. Von der Organisation, der Arbeit im Krankenhaus bis zum Kontakt mit den anderen PJ'lern. Die Chirurgie in KH bietet 3 große Abteilungen, die wenn möglich immer von je einem PJ'ler besetzt sein sollten. Die Unfallchirurgie, die Gefäßchirurgie und die Viszeralchirurgie. Zu meiner Zeit waren wir immer 3 PJ'ler, manchmal sogar 4, sodass man durch alle Abteilungen problemlos rotieren konnte. Jede Abteilung hatte einen etwas anderes organisierten Arbeitsablauf, sodass auch die Tätigkeiten unterschiedlich waren. In der Gefäßchirurgie war man fast ausschließlich im OP tätig. Je nach Eingriff konnte/durfte man viel oder wenig machen. Im Großen und Ganzen waren es die üblichen PJ'ler Tätigkeiten wie DK legen, abdecken helfen, Hackenhalten und Nähen. Nach der letzten OP ging man hoch auf Station und wenn dort keine Aufgaben mehr für einen waren, durfte man auch mal früher heim gehen. Die Stationsarbeit hat sich aber hier sehr in Grenzen gehalten.
Auf der Viszeralchirurgie war ich deutlich seltener im OP und mehr auf Station eingeteilt. Auf Station war man für die Blutentnahmen, Viggos legen, Verbände wechseln, Drainagen ziehen und Briefschreiben zuständig. Nach 1 Monat im OP war das eine angenehme Abwechselung. Mein viszeralchirurgischen OP Einsätze waren zwar nicht häufig (3-5x pro Woche) aber dafür jedesmal sehr interessant. Bei z.b. lapraskopischen Gallenop's durfte man als erste Assistent z.b. Kamera führen und über einen Trokar mitoperieren.
Mein letzte Station war die Unfallchirurgie. Auf der hat es mir so gut gefallen, dass ich dort 2 Monate war. Die Unfallchirurgie war sicherlich die "stressigste" Zeit, aber auch mit Abstand die lehrreichste. Zweimal am Tag fand eine Röntgenbesprechung mit allen unfallchirurgischen Ärzten statt bei der die aktuellen Röntgenbilder und Befunde des Tages besprochen wurden. Bei der Besprechung war man immer mit eingebunden. Man hat Röntgenbilder vorgestellt, Frakturen klassifiziert und über Therapien diskutiert. Jeden Mittwoch fand die Chefarztvisite statt, bei der man immer 2 Patienten vorstellte. Dies umfasste die Vorstellung des Falls mit Anamnese, Röntgenbilder, Labor, Therapie ect. sowie die körperliche Untersuchung des Patienten am Bett.
Die Unfallchirurgie hat mit einem Assistenten tagsüber das Tagesgeschäft der Notaufnahme übernommen.
Nach getaner Stationsarbeit war fast täglich Zeit für ein paar Stunden in der Notaufnahme mitzuhelfen. Nach entsprechender Einarbeitung durfte man eigene Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung betreuen. Das umfasste die Anamnese, die Untersuchung, die Anmeldung von Diagnostik, Röntgenbilderbesprechung, Therapie und zum Schluss (falls Entlassung) die Dokumentation und Verfassung des Arztbriefes (natürlich immer unter Rücksprache mit dem diensthabenden Arzt).
Alles in allem war die Zeit in Landshut ein super Tertial. Ich kann es jedem uneingeschränkt empfehlen.