Ich war im Sommer 2015 in Chur. Als Unterassistent ist man dort für die Patientenaufnahme zuständig. D.h. man erstellt den so genannten Eintrittsbericht (mit Anamnese, körperliche Untersuchung, etc.) und Eintrittsverordnung. Anschließend wird dies mit dem jeweiligen Assistenzarzt besprochen. Daneben wird man regelmäßig im Op eingeteilt, wo man vor allem zum Haken halten gebraucht wird, aber auch mal Nähen darf. Das Ärzteteam in der Chirurgie ist sehr nett und insgesamt besteht eine flache Hierarchie. Es fanden immer wieder Fortbildungen für die Uhus statt(ca.1/Woche), darunter auch ein Naht-/Knotenkurs.
Ein Arbeitstag fing um 7.30Uhr an und endete ca. um 16-17Uhr nach der Röntgenbesprechung.
Das Mittagessen war jeden Tag möglich, kostet 8,50franken. Das Essen war immer richtig gut und lecker und hat den Tag lang satt gemacht.
Ca. 1x/Woche hatten wir Picketdienst. Davon ca. 1 Mal auch am Wochenende. An einem Wochentag geht man um ca 17 Uhr zur Notaufnahme und arbeitet dort so lange mit, bis alle Patienten versorgt sind. Zusätzlich kann es sein, dass man in den Op gerufen wird, falls dort Unterstützung gebraucht wird. Der Dienst endet am nächsten morgen um 7.30h. Ab 11 Uhr wird man dann wieder auf seiner Station erwartet zum normalen Arbeiten. Wenn man Pech hatte, dann war man bis tief in die Nacht noch im Op und entsprechend müde am nächsten Tag. In der Regel kamen wir aber vor Mitternacht nach Hause und wurden in der Nacht auch nicht mehr in den Op gerufen. Am Wochenende beginnt der Picketdienst morgens um 9 Uhr und dauert 24h.
Ab Januar 2016 sollte es bezüglich der Picketdienste eine Neuregelung geben. Es kann also sein, dass meine Beschreibung nicht mehr aktuell ist. In den Wintermonaten sind die Arbeitstage und Picketdienste länger.
Die Landschaft um Chur ist super schön und im Sommer zum Wandern, Mountainbiken, Klettern super geeignet.
Donnerstags ist abends eine Turnhalle für die Uhus und Assistenten reserviert, anschließend gehts ins Schall und Rauch zum Feierabendbier. Eine Unterkunft bekommt man übers Spital. Für Uhus sind die Zimmer 100 Franken günstiger und kosten zwischen 240-260 Franken je nachdem in welchem Wohnhaus man landet. Im Haus Lichtenstein sind 5er WGs, dort war ich sehr zufrienden. W-Lan ist kostenfrei und auf dem Klinikgelände und in den Wohnheimen vorhanden.