Größtes Manko: Rotationsplan der Stationsärzte. Teilweise wurde wöchentlich bis halbwöchentlich rotiert. Man musste sich so immer wieder aneinander gewöhnen.
Eigene Zimmer zu betreuen wurde zwar von oben (Chef) gewünscht, war aber nur sehr selten möglich. Viele Stationsärzte waren genug bedient mit dem täglichen Arbeitspensum, dass wenig Zeit war uns zu supervidieren.
Die Oberärzte hat man nur zu der Mittagsbesprechung gesehen.
Oberarztvisite fand am späten Nachmittag nach den ganzen Endoskopien statt. Davon hatte man als PJ ler recht wenig, da es sich größtenteils um Kurvenvisiten handelte und schnell mit den Stationsärzten das nötigste abgesprochen wurde.
Meine Hauptaufgaben waren Viggos legen, Blut abnehmen (tgl. 20-40!), Schellong-Tests, Minimental-State und Demtect.
Sehr selten durfte ich mal ein Sono machen. aufgrund von Zeitmangel war auch hier der Wissenszuwachs eher gering.
Die Aufnahmen die nicht über das PDZ kamen waren die einzige Möglichkeit mal eine körperliche Untersuchung durchzuführen (selten mit Unterstützungd er Ärzte) und Anamnesen zu erheben.
Pro: Die Fortbildungen, vorallem der Examenskurs waren sehr zu empfehlen. Ansonsten keine Lehre erkennbar.
Ich war sehr motiviert und bin Innere interessiert gewesen. Diese vier Monate haben mich derart desillusioniert.
Am Ende haben sich alle motivierten PJler der Abteilung geschlossen mit dem Chef getroffen, um ein persönliches für uns niederschmetterndes Feedback zu geben mit Lösungsvorschlägen in der Hoffnung, dass sich in Zukunft etwas ändern wird.
Nach persönlichen Rückfragen an die PJler der folgenden Tertiale hat sich zumindest was sich aus deren Erzählungen schließen lässt nicht wirklich viel geändert.
Ich kann nur empfehlen immer wieder zu signalisieren, dass ihr was lernen wollt und Interesse habt. Wenn ihr da dran bleibt, könnt ihr mit etwas Glück auch mal etwas anderes machen (ausser BEs und Viggos), aber seid nicht enttäuscht, wenn ihr euch nach vier Monaten nicht wirklich weitergebildet fühlt.
Versucht am Wochenende Dienste zu machen und euch in der Aufnahme aufzuhalten (nachmittags). Je öfters ihr das macht desto selbständiger könnt ihr da agieren und wirklich mal was lernen. Ist aber nicht immer möglich.
O-Ton Stationsärzte: "Du wirst von diesem PJ enttäuscht sein. Wir waren es auch. Aber die Leute sind wenigstens nett...."
Dem ist nichts hinzuzufügen.