Vorbereitung, Ankunft & 1. Tag:
Bevor man das PJ in Emden anfängt, wird man per Mail angeschrieben, sozusagen begrüßt, und
man muss einen Anmeldebogen ausfüllen. Außerdem erhält man den Link zum
Studentenleitfaden, den man sich ausdrucken kann und der sehr gut ist, um sich schonmal im
Voraus einen Ãœberblick zu verschaffen. Im Studentenleitfaden steht auch, welche Dokumente man
am 1. Tag mitbringen sollte, um einem reibungslosen Ablauf der Organisation entgegenzukommen.
Wenn man am Sonntag anreist, wird der Wohnheimschlüssel an der Information hinterlegt.
Der 1. Tag ist dann eigentlich fast nur Organisation und man wird letztendlich einer Station
zugeteilt.
Innere Medizin:
Die Abteilung Innere Medizin im Krankenhaus Emden hat insgesamt 3 Stationen. Ich habe die
ersten 6 Wochen auf einer Station mitgeholfen. Dabei sind die Hauptaufgaben: Befunde angucken,
Visite machen, Untersuchungen anmelden und den weiteren Verlauf planen. Wenn man möchte,
kann man auch selbst „ein eigenes Zimmer“ bekommen, sodass man dann diese Aufgaben alleine
plant und mit dem jeweiligen Stationsarzt durchspricht. Man kann aber auch generell einfach bei
allen Patientenzimmern mitarbeiten. Jeweils an einem Tag der Woche ist Oberarzt- und
Chefarztvisite, wobei man als PJler vor allem bei der Chefarztvisite auch sehr gerne Fragen
gestellt bekommt und so schon mal ein bisschen den Eindruck des mündlichen Examens
bekommen kann ;) Meine nächsten 5 Wochen habe ich dann in der Notaufnahme verbracht, was
mir persönlich vom Lernerfolg am meisten gebracht hat. Man kann eigenständig Patienten
aufnehmen, Zugänge legen, sonografieren...natürlich bespricht man den Patienten dann mit dem
ZPA-Arzt und der guckt ihn sich auch an, aber mir hat die ZPA-Zeit einfach am meisten gebracht,
um Erfahrung mit Leitsymptomen, Differentialdiagnosen und dem jeweiligen Versorgungsablauf zu
bekommen.
Die letzten Wochen habe ich genutzt, um Einblicke in die Medizinische Funktionsdiagnostik, also
Endoskopien, Sono, Echo, zu bekommen. Dort kann man zwar nur begrenzt selbst etwas machen,
aber man kann mithelfen, anreichen, vorbereiten und eben zuschauen.
Wenn man möchte, kann man auch eine Zeit auf die Intensivstation gehen, zwischendurch mit
dem Notarzt mitfahren, Nachtschichten oder Wochenenddienste machen. Das alles bleibt
eigentlich jedem selbst überlassen, sodass man einfach für sich entscheiden muss, was man
gerne miterleben möchte :)
Seminare:
Es gibt jeden Tag mindestens ein Seminar, wobei insgesamt in einem 2-Wochen-Rhythmus alle
Fachrichtungen, die im Krankenhaus vertreten sind, enthalten sind. Die Seminare haben fast
immer stattgefunden und wenn ein Seminar mal ausgefallen ist, gab es oft einen Ersatztermin.
Zum Seminar zu gehen ist keine Pflicht und man muss einfach selbst schauen, ob man hingehen
möchte. Ich persönlich bin in der Anfangszeit zu allen Seminaren gegangen, zum Tertialende hin
bin ich dann kaum noch zu Seminaren gegangen, was auch daran lag, dass sich die Seminare
sehr oft zeitlich mit der Röntgenbesprechung der Internisten überschneiden und ich gerne auch bei
der Röntgenbesprechung dabei sein wollte.
Inhaltlich sind die Seminare sehr verschieden: Entweder man bespricht ein Thema theoretisch
oder anhand eines bestimmten Falles. Wir waren auch einige Male bei einem Patienten und haben
praktisch etwas geübt.
Wohnheim:
Ich habe vor meinem PJ-Beginn eigentlich keine Erfahrungsberichte gelesen, aber dennoch
mitbekommen, dass das Wohnheim nicht so sehr gelobt wird. Ehrlich gesagt habe ich es mir nach
diesem „Hören-Sagen“ schlimmer vorgestellt, als es ist. Natürlich kann man in solchen
Wohnheimen immer etwas verbessern, doch wenn man in einem Wohnheim wohnt, dann darf man
nicht an ein Hotel denken.
Es gibt zwei Wohnheimetagen und für jede Etage jeweils 1 Küche, 2 Duschen, 4 Toiletten. In der
ersten Wohnheimetage gibt es auch einen Aufenthaltsraum mit einem Fernseher, in dem wir jeden
Abend zusammen gegessen haben. Die Badezimmer sind eigentlich immer sauber, es kommt
mehrmals die Woche eine Reinigungsfachkraft.
Zusammenfassend muss ich sagen: Ich habe das Wohnheimleben sehr genossen, es hat mir
gefallen! :) Es sind immer Leute da, man kann sich sehr unkompliziert treffen, muss nur an die
jeweilige Zimmertür klopfen und eigentlich hat immer jemand Lust zusammen zu essen,
zusammen einkaufen zu gehen oder etwas zu unternehmen.
Freizeit & Sport:
Es gibt Fahrräder, die man sich zu jeder Tages- & Nachtzeit und an jedem Tag an der Information
des Krankenhauses ausleihen kann. Die Fahrräder sind völlig ausreichend, um sich innerhalb der
Stadt fortzubewegen, für längere Fahrradtouren sind sie aber nicht geeignet.
Sportmäßig kann man 10x im Monat die Geräte im Fitnessraum der physiotherapeutischen
Abteilung nutzen. Dort sind eigentlich für alle Muskelgruppen Geräte vorhanden, außerdem gibt es
ein Laufband, mehrere Ergometer und einen Crosstrainer. Beim ersten Termin hilft einem ein/eine
Physiotherapeut/Physiotherapeutin beim Einstellen der Geräte und je nach dem, ob man zum
Beispiel Kraft oder Ausdauer trainieren will, wird einem ein individueller Trainingsplan
vorgeschlagen.
Für Leute, die gerne Fitnesskurse machen, gibt es in Emden ein Sportverein, den ISV, der viele
solcher Kurse(von Aerofighting bis Zumba) anbietet. Leider beträgt die Mindestmitgliedszeit in dem
Verein 6 Monate, jedoch sind die Verantwortlichen dort sehr kooperativ und nett und ich konnte für
eine kleine Spende ein paar Wochen an den Fitnesskursen teilnehmen :)
Wenn man gerne Billard oder Dart spielt, lohnt sich der Weg ins Shooters, eine sehr nette
Billardkneipe.
Eine Stadt, die man gut an einem Wochenende erkunden kann und in die sich eine Fahrt wirklich
lohnt, ist Groningen. Dort haben die Geschäfte übrigens auch am Sonntag offen ;)