PJ-Tertial Chirurgie in Staedtisches Krankenhaus Dresden-Neustadt (11/2015 bis 3/2016)

Station(en)
Allgemein- und Viszeralchirurgie; Unfall- und Wiederherstellungschirurgie; Kinderchirurgie; Plastische Chirurgie; Notaufnahme
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Also ich muss erst mal gestehen, dass ich mich zu meiner Studienzeit immer mit ein wenig Respekt vor dem OP gedrückt habe. Umso aufgeregter war ich vor meinem 1. Tertial in der Chirurgie des Krankenhaus DD Neustadt.

Rückblickend hallt im Gesamten vorallem noch eine positive Überraschtheit nach.
Ich wollte gern an einem kleinen Krankenhaus sein und hatte schon Positives über Neustadt gelesen.
Während meiner Zeit dort rotierte ich durch die Allgemein/Visczeralchirurgie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Notaufnahme (3Wochen), Kinderchirurgie (2Wochen) und Plastische Chirurgie (2Wochen). Man konnte sich vorher aussuchen, ob man Kinder und/oder Plastische Chirurgie mitmachen möchte. Die Neurochirurgie ist leider schon nach Friedrichstadt gezogen.

Ersteinmal ist zu betonen, dass die PJ- Beauftragten und die zuständige OÄ sehr nett sind. Man kann Alles fragen und es wird versucht für etwaige Probleme oder Wünsche eine gemeinsame Lösung zu finden.
Wie überall sind die Ärzte sehr verschieden. Der eine ist ein Erklärbär, der Nächste ein wortkarger Operateur, ein andere wieder ganz anders.

KCH:
Ich habe mein Tertial in der KCH begonnen. Das war ein sehr angenehmer Einstieg. In die kleinen Fächer rotiert man leider nur sehr kurz, sodass ich nicht viel machen konnte, dafür gewann ich aber einen Einblick in das Tätigkeitsfeld und konnte mich mit SAP, der Klinikstruktur, Abläufen, dem Kollegium und dem OP bekannt machen. Ich nahm am Klinikalltag, der ambulanten Sprechstunde und Operationen teil.

Allgemein- und Viszeralchirurgie CH4:
Auf dieser Station hat es sehr viel Spaß gemacht. Die Ärzte sind sehr offen, nett, geduldig und bringen einem Etwas bei. Man wird selbstverständlich und eigenverantwortlich ins Team eingebunden. Es herrschen flache kollegiale Hierachien.
Zum Aufgabenfeld gehören Blutabnahmen, Aufnahmen, klinische Untersuchungen, auch Haken halten im OP und Verbandswechsel (Wundverbände, Drainagen ziehen, Klammern entfernen, Nähte ziehen,..) zum Alltag. Gerade im OP wird man gut angeleitet: wo man hin soll, was man wie halten soll, bei Bedarf zeigt das OP- Team nochmal wie man sich wäscht und steril anzieht,...Gibt es mehrere PJ-ler kann man sich mit der OP Assistenz auch absprechen. Von den Diagnosen ist hier viel Adipositas-/ Bauchchirurgie und eine kleinere Gefäßchirurgie vertreten. Vorallem ist in diesem Team immer eine gehörige Portion Gaudi dabei.

Plastische Chirurgie:
Dort gewann ich einen interessanten kurzen Einblick in den Arbeitsbereich, der doch wesentlich weitgreifender ist als ich bis dahin gedacht hatte (viel Wiederherstellungschirurgie zum Beispiel Mamma- Rekonstruktion, Bauchdeckenstraffung,...). Man ist im Op, auf Station und bei der ambulanten Sprechstunde dabei. Das Team ist sehr nett, erklärt viel, wirkt manchmal etwas distanzierter gegenüber ihrem kurzen Gast.

Unfall- und Wiederherstellungschirurgie CH1:
Hier ist der Ton wesentlich rauer, es herrscht ein steilere Hierachie und teilweise Unzufriedenheit. Im Prinzip sind die Aufgaben dieselben wie in der Allgemeinen (außer Aufnahmen). Hier fällt die Verschiedenheit, Besonderheit oder Eigenartigkeit mancher Kollegen mehr ins Gewicht. Auch hier wird bei Nachfragen gern erklärt, aber auch mal gegengefragt.

Notfallambulanz:
Ich kannte sie zunächst von den Diensten, da ich für meine letzten Wochen erst dort war.
Hier kann man viel praktisch wie theoretisch lernen. Die zuständige OÄ gibt immer Raum für Fragen und spricht gern nochmal etwas durch.

Dienste 15:00-8.00 wochentags, 8:00-8:00 wochenende
Nur zu empfehlen sind die Dienste. Ich war bei meinem Ersten sehr aufgeregt, aber man kommt schnell rein. Im Dienst ist es sehr verschieden, abhängig mit wem man Dienst hat und wieviel man sich selbst zutraut. Auf jeden Fall kann man hier sehr viel Lernen, sehen und vorallem MACHEN.Dazu kann man sich nebenbei noch ein bisschen was dazuverdienen (zu den 100,- /Monat) und bekommt Freizeitausgleich. Da es keine Studientage gibt, ist das eine wunderbare Alternative.
Mein Highlight war hier immer das Nähen und gegen Ende der selbstständige Patientenkontakt. Es kommt aber auch vor, dass man viel im Op assistiert (im Dienst dafür meist als 1. Assistenz zum Beispiel bei laperoskopischen Eingriffen). Für die Übernachtung gibt es ein eigenes PJ- Zimmer.

Was Lehre angeht, hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Alle zwei Wochen gibt es eine PJ- Fortbildung bei der PJ-ler Themen / Fälle/... vorstellen und diskutieren. Zwischendurch gibt es Mittwochs PJ Fortbildungen von ärztlichen Kollegen aus verschiedensten Fachrichtungen. Die Fortbildungen sind von der Qualität durchwachsen. Durch Dienstfrei oder OP Assistenz ist es nicht immer möglich die Fortbildungen zu besuchen.

Sonstiges:
Ein Mensaessen kostet um die 3 Euro und man geht auch mal zusammen essen oder frühstückt.
Man bekommt einen Klinikschlüssel, Spint und nimmt sich Kleidung aus dem Wäschepool.
Briefe habe ich keinen einzigen diktiert.
Wenn man etwas Bestimmtes gerne machen will zum Beispiel Nähen, Knüpfen, eine bestimmte OP sehen wurde immer versucht das zu ermöglichen.
Auf einen pünktlichen (wenn nichts zu tun war natürlich auch früheren) Feierabend wurde geachtet.

Also ich habe hier gemerkt: Wenn das Team toll ist, macht so ziemlich jede Arbeit Spaß! Alles in allem kann man sein Chirurgie Tertial auf jeden Fall dort machen =)

Bewerbung
regulär über das Studiendekanat
Unterricht
1x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
100,-

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53