Ich war sowohl in der Kardiologie, als auch in der Allgemeinen Inneren tätig, da man innerhalb des Tertials in 2 aus 4 Stationen rotiert.
Der Einstieg zu Beginn mit der Kardiologie war ganz gut, weil die Krankheitsbilder sehr überschaubar waren und man sich so gut in den klinischen Alltag einfinden konnte. Das Team war insgesamt sehr nett, (das gilt allerdings für beide Abteilungen, die ich durchlaufen habe). Meist begann der Morgen erst einmal mit Blutabnehmen (wobei es eine Sekretärin gab, die einen diesbezüglich unterstützt hat, sodass man nicht alle Blutentnahmen allein machen musste), im Anschluss folgte dann die Visite. Als PJler bekam man im Laufe des Tages die Möglichkeit elektive Patienten zu untersuchen und aufzunehmen. Wirklich eigene Patienten habe ich dort allerdings nicht betreut, was vielleicht auch daran gelegen hat, dass ich auf der Privatstation eingeteilt war.
In der Allgemeinen Inneren war das schon anders. Schon relativ früh bekam man die Gelegenheit, eigene Patienten zu betreuen (natürlich unter Mithilfe durch die Ärzte), sodass man einen ganz anderen Blick auf die Patienten, ihre Erkrankungen und die Behandlung bekam. In den Visiten und den Frühbesprechungen stellte man dann seine eigenen Patienten vor und berichtete auch über den Verlauf. Anfangs habe ich mich ein bisschen überfordert gefühlt, weil das Spektrum an Erkrankungen doch ziemlich groß ist, doch mit der Zeit gewöhnte man sich daran. Zum Ende hin bekam ich dann noch die Möglichkeit in die Funktion der Allgemeinen Inneren zu rotieren. Unter Anleitung habe ich dort gelernt wie man sonografiert, was mir wirklich viel Spaß gemacht hat.
Fortbildungen: bis auf Freitags gibt es jeden Tag eine Fortbildung, die man besuchen kann, wenn man will. Teilweise sind sie wirklich sehr lehrreich. Außerdem macht es Spaß, sich zwischendurch auch mal mit den anderen PJlern aus den anderen Abteilungen auszutauschen. Leider wird man nicht unbedingt am ersten Tag darüber aufgeklärt, dass es so viele Fortbildungen gibt. Da muss man sich mit den anderen PJlern austauschen, um Ort und Zeit zu erfahren.
Laborfortbildungen: am Anfang des Tertials gibt es 3 -4 Tage, an denen man im Labor ist, um sich dort anzuschauen, was mit dem eingesendeten Material (Blut, Blutkulturen, Urin, etc.) passiert. Diese Fortbildungen sind allerdings Pflicht. Man muss sich unterschreiben lassen, dass man dort war.
Dienste: man "soll" über das gesamte Tertial verteilt insgesamt 8 Dienste (entweder in der Notaufnahme oder im Hausdienst) machen. Allerdings gibt es in gewissen Abteilungen auch die Möglichkeit in Absprache weniger zu machen - da es sonst schwierig mit der persönlichen Betreuung von Patienten wird. Das ist aber auch sehr abhängig von der Abteilung, in der man untergebracht ist, sowie der eigenen Einstellung zum Stationsdienst. Auf einigen Stationen kann man sicherlich auch mehr als 8 Dienste machen, falls man das will.
Studientage: in der Kardio 1x/Woche, in der Allgemeinen Inneren gesammelt am Ende.
Essen: man bekommt pro Tag 2 Euro für die Kantine, die am Ende des Tages verfallen, sollte man sie nicht genutzt haben. Leider sind viele Gerichte allerdings teurer als 2 Euro, sodass man häufig noch etwas draufzahlen muss. Das Essen selbst ist nicht überragend, aber man kann es essen.
Fazit: Insgesamt ein sehr lehrreiches Tertial in der Inneren. Das Team war in allen Abteilungen sehr nett und hilfsbereit. Man hatte zudem nicht ständig das Gefühl "nur PJler" zu sein, sondern wurde für seine Arbeit auch wertgeschätzt. Die Aufgaben umfassten eigentlich das ganze Spektrum der Aufgaben, die auch ein Arzt erledigt. Insofern hat man schon einen guten Einblick in den späteren klinischen Alltag bekommen. Ich kann das Klinikum Leverkusen fürs Innere-Tertial auf jeden Fall weiterempfehlen.
Bewerbung
Die Organisation und Betreuung ist im Allgemeinen wirklich gut.
Wenn man dort sein erstes Tertial beginnt, gibt es am ersten Tag eine Einführungsveranstaltung mit kostenlosem Essen. Man klärt an diesem Tag das Organisatorische und eventuell noch offene Fragen. Richtiger Beginn des Tertials ist dann am nächsten Morgen auf den jeweiligen Stationen (die Einteilung erhält man auch an diesem Einführungstag).
Kleiner Tipp: es gibt die Möglichkeit vor Beginn des PJs Einfluss auf die Stationsverteilung auszuüben, indem man sich früh genug per Mail an die PJ-Betreuer wendet und seine Wünsche angibt. Wenn das alle machen, kann es natürlich sein, dass man seinen eigenen Wunsch nicht bekommt -- aber viele PJler wissen das nicht.
Einziges (kleines) Manko: wir haben erst in der 3. Woche erfahren, dass wir 8 Dienste machen sollten und auch den Zettel für die Unterschriften (für die Dienste und die Laborfortbildungen) erst später erhalten. Außerdem war die Auskunft über die Fortbildungen nicht vollständig.