Sehr zu empfehlendes PJ-Tertial! Die Organisatoren des PJs an den Ruppiner Kliniken sind sehr engagiert und das merkt man. Allen voran der PJ-Beauftragte, dem man direkt seine Probleme bzw. Verbesserungsvorschläge in monatlichen Besprechungen mitteilen kann. Wenn es geht, werden die dann auch sofort verbessert. Seminare hat man meist zweimal in der Woche zu allen Fachgebieten und Themen. Teilnahme ist Pflicht, lohnt sich definitiv aber auch.
Unterkunft, Kleidung und Mittagessen werden kostenlos gestellt.
Zur Rotation: Man darf vorher Wünsche äußern, wo es hingehen soll. Ich wüsste von keinem, bei dem diese nicht erfüllt werden konnten. Ich war also auf der Kardiologie (A2), Pneumologie (B1), Gastroenterologie (L1) und Notfallaufnahme. Ich würde es genauso nochmal machen, nur dass ich definitiv länger in der NFA bleiben würde.
Zu den einzelnen Stationen:
Kardiologie: Die Zeit da ist etwas schwer einzuschätzen. Wenn man sich bemüht und mitmacht, kann man da richtig was lernen. Um 8 Uhr gibt es eine Morgenbesprechung, wo v.a. die Herzkatheterpatienten besprochen werden, aber auch andere Fragen der Assistenzärzte. Manchmal gibt es auch noch eine interne Fortbildung danach. Vor und nach der Besprechung sind wie zu erwarten Blutabnahmen und Flexülen zu legen und das oft sehr viele. Zur Übung ganz gut, am Ende hätte ich sie gern geteilt. Die Assistenzärzte sind praktisch auf sich allein gestellt. OÄ sieht man fast nie auf Station, OA- oder CA-Visiten gab es nicht. Dadurch blieb natürlich die Lehre auch wieder an den Assistenzärzten hängen, die sich aber trotzdem viel Zeit für mich genommen haben. Dadurch konnte ich natürlich auch in den Visiten mehr Fragen stellen. Im Herzkatheter und in der Funktionsdiagnostik waren die OÄ dann aber natürlich bereit, mir alles zu erklären und mir meine Fragen zu beantworten.
Kurz: Der Personalmangel macht den Einstieg nicht leicht, wenn man aber mal drin ist, kann man ziemlich gut mitarbeiten und lernen.
Pneumologie: Eine Station mit sehr hohem Patientendurchlauf, was natürlich viel Stress bedeutet. Aber wenn man so wie ich Glück hat, kommt man in ein super funktionierendes Team, sodass trotzdem immer Zeit für Lehre bleibt. Und die übernehmen Assistenzärzte, Fachärzte und Oberärzte alle gemeinsam. Jede Woche gibt es OA- und CA-Visiten. Man kann auch in die Bronchoskopie und Diagnostik gehen. Jeden Tag gibt es eine Röntgenbesprechung.
Kleiner Minuspunkt: Der Kontakt zur Pflege war hier manchmal sehr schwierig, bei anderen hingegen aber auch wieder super.
Kurz: Man muss sich an das Tempo gewöhnen, aber dann kann man richtig was mitnehmen.
Gastroenterologie:
Ähnlich hohe Patientenzahlen, aber ebenso tolles Team. Beste OÄ-Betreuung im ganzen Tertial. Einzige Station, wo die Assistenzärzte ohne Nachfragen bei den Blutentnahmen mitgeholfen haben. Hier konnte ich auch am ehesten selbst Patienten betreuen. Zu geschriebenen Briefen haben mir sogar die OÄ direkt Feedback gegeben. Unbedingt öfter in die Funktionsdiagnostik gehen, da ist man von allen Seiten immer gern willkommen. Früh gab es wieder Besprechungen und interne Fortbildungen.
Kurz: Lohnt sich unbedingt.
Notfallaufnahme:
Wer wirklich was lernen möchte, muss hier hin gehen. Jeden Tag ging es mit CA- Visiten los. Er ist zugleich der PJ-Beauftragte ist und bezieht die PJler immer mit ein und erklärt gleich mit. In der NFA selber darf man von Beginn an Patienten selbst aufnehmen. Bei "komplizierteren" Fällen unbedingt trotzdem dabei sein, auch wenn man nur beobachtet. Wenn man sich was nicht zutraut, kein Problem. Es finden sich immer Ansprechpartner, die übernehmen.
Kurz: Beste Zeit des Tertials! Man lernt in kurzer Zeit viele wichtige internistische Diagnosen mit Therapie, darf selbst viel machen und bekommt immer ausführliche Antworten auf Fragen.
Ganz tolles PJ-Tertial, ich würde da immer wieder hingehen!
Bewerbung
Ich glaube, ich habe mich so im April-Mai "beworben" (man muss nur einen Bogen ausfüllen) und im Juli kam die Zusage.