Ein absoluter Insider-Tip. Wer Lust auf ein intensives und lehrreiches Neuro-Tertial in angenehmer Arbeitsatmosphäre hat, ist hier wirklich richtig!
Sehr nette Arbeitsatmosphäre -egal ob Stationsärzte, Oberärzte oder Pflege: Alle haben sich stets viel Zeit für Erklärungen der doch recht komplexen Sachverhalte genommen. Es hat viel Spaß gemacht, von den erfahreneren Kollegen zu lernen! Besonders angenehm fand ich es, dass man nie das Gefühl hatte als PJ-ler das "5.te Rad am Wagen" zu sein, sondern man von Anfang an gut bei allen Tätigkeiten miteinbezogen wurde und viel in Eigenverantwortung (auch im 1. Tertial) arbeiten dufte. Ich durfte zunächst alle Patienten selbstständig aufnehmen, untersuchen und die ersten Therapien festlegen. Im Anschluss hat sich stets einer der Stationsärzte Zeit genommen, die Patienten gemeinsam mit mir zu besprechen und bei unklaren Befunden gemeinsam nochmals zu untersuchen, so dass ich viel konstruktives Feedback erhalten habe. Ich durfte einige Patienten selbstständig während ihres gesamten Aufenthaltes betreuen und in den Visiten vorstellen. Zu den alltäglichen Tätigkeiten eines PJ-lers in der Schmieder-Klinik gehört die Aufnahme von Patienten, Therapieplanung, Befundbesprechung, Patientenvorstellung - und das Schreiben der Aufnahme-Befunde, Verlängerungsanträge an Krankenkassen und Entlassberichte. Da in der Reha leider eine Menge Anträge und Briefe zu schreiben sind, ist man dafür nach wenigen Wochen top-fit im schnellen Schreiben und Diktieren. Unter Supervision durfte ich auch Untersuchungen der Elektrophysiologie, Liquor-Punktionen und Wechsel von Trachea-Kanälen durchführen! Da es einen Blutentnahme-Dienst gibt, entfällt diese Tätigkeit meist und auch die Anzahl der Braunülen ist überschaubar. Ich hatte das Gefühl, dass stets mein Lernen im Vordergrund stand und ich nicht für lästige Stationsarbeiten eingesetzt wurde.
Zu Gesicht bekommt man in der Schmieder-Klinik nicht nur Schlaganfälle, sondern die ganze Bandbreite der Neurologie und auch sehr komplexe Krankheitsbilder. Patienten durchlaufen dort alle Phasen der Reha, so dass das Spektrum von nur leicht betroffenen zu beatmungspflichtigen Patienten reicht. Da wir nur zwei PJ-ler waren, konnte ich mir die Stationen recht frei aussuchen. Meine erste Station, mit Patienten der fortgeschritteneren Reha-Phasen, war super um ausgiebig die neurologische Untersuchung und die einzelnen Krankheitsbilder zu verinnerlichen. Die letzten Wochen auf einer Station mit beatmungspflichtigen Früh-Reha-Patienten fand ich dann besonders spannend und lehrreich, um dem Umgang mit minimal-responsiven Patienten zu lernen. Als PJ-ler wurde ich auch von anderen Stationen auf interessante Fälle hingewiesen und bekam stets die Gelegenheit auch "ausgefallene" Krankheitsbilder selbstständig zu untersuchen, zu besprechen und den Verlauf mitzuverfolgen.
Ein großer Vorteil der Klinik ist die Nähe zur Inneren Medizin. Es wird sehr interdisziplinär gearbeitet, so dass ich stets die Gelegenheit hatte, bei internistischer Diagnostik wie ÖGD, PEG-Anlagen und Sono dabei zu sein. Wenn Zeit übrig war, konnte ich die Sprach- und Physiotherapeuten, sowie Neuropsychologen bei den Therapien begleiten, was mir sehr bei einem umfassenden Verständnis der neurologischen Krankheiten und Therapien half. Zusätzlich finden 1x wöchentlich ein EEG-Kurs, Elektrophysiologie-Kurs, Neuro-Sono und Radiologie-Kurs für die Assistenzärzte statt, von denen man als PJ-ler sehr profitiert. Exzellente Studentenbetreuung zeigte sich auch darin, dass 1x wöchentlich PJ-Unterricht beim Chefarzt der Klinik erfolgte. In entspannter Atmosphäre besprachen wir einzelne Krankheitsbilder und erhielten eine optimale Prüfungsvorbereitung!
Als kleines Highlight am Ende des Tertials kann man zwei Wochen in die Notaufnahme der Uniklinik rotieren und das zuvor gelernte Wissen unter Beweis stellen!
Alles in allem ein rundum gelungenes Tertial, welches mir eine Bestätigung meiner Facharzt-Wahl gegeben hat!
Bewerbung
Zur vorgegebenen PJ-Anmeldefrist über das Studiendekanat der Uni Heidelberg