Man macht Rotationen, auf den Station ist man mit max. einem weiteren Unterrassisten eingeteilt. Zusätzlich werden alle Unterassistenten der Chirurgie für 2-3 Pikettdienste pro Monat eingeteilt, das sind Bereitschaftsdienste, wo man evt. nachts in den OP zum assistieren gerufen werden kann, passiert aber glücklicherweise eher selten.
Die Viszeralchirurgie hat ein sehr nettes Team, besonders die Oberärzte sind sehr freundlich und der Umgangston ist schon sehr nett und locker. Jeden morgen ist zunächst Röntgen-Rapport, hier werden die OPs der Nacht und geplante Eingänge besprochen. Einmal die Woche ist auch Tumorbord, was etwas länger gehen kann, aber auch durchaus spannend sein kann. In den OP-Plan ist man täglich mit eingeteilt, hier kann man je nach Operateur auch gut was lernen, meiner Erfahrung nach muss man meistens aber selbst nachfragen. Die Anmeldungen der Patienten für den Röntgen-Rapport machen die Unterassistenten, ausserdem läuft man natürlich bei Visite mit, die Neuaufnahmen werden von den Studenten untersucht und mittags den Oberärzten kurz vorgestellt, was immer eine gute Möglichkeit für Teaching ist. Je nach Motivation kann man auch in der Poliklinik aushelfen und Sprechstundenberichte diktieren oder auf Station Entlassungsbriefe schreiben. Blutentnahmen und Braunülen legen macht die Pflege. Man kann aber zu genüge VAC-Wechsel auf Station machen. Man hat definierte Aufgaben und ist ausgewogen belastet, lediglich das teaching kam teilweise leider etwas zu kurz. Aber sonst eine nette Zeit.
Die Herzchirurgie ist da etwas anders. Die Assistenten rotieren regelmässig und vielleicht hatte ich einfach etwas Pech, aber ich fand die Atmosphäre auf Station etwas angespannt und anstrengend. Als Unterassistent ist man den halben Tag mit den auf der Herzchirurgie etwas umfassenderen Neuaufnahmen beschäftigt. Die Patienten brauchen diverse Untersuchen, die man anmelden muss und hinterher laufen muss, dass diese auch bis zum Nachmittag geschehen sind, wo man dann die Patienten für die OP am nächsten Tag vorstellt. In den OP ist man leider sehr selten eingeteilt und es ist auch schwierig bei dem Zeitmanagement in den OP zu kommen. Zusätzlich muss man die ganzen EKGs auf Station schreiben und kann wenn man will Thoraxdrainagen und Pacemaker-Kabel ziehen. Auf Station sind auch ein Kardiologe und ein Internist angestellt, bei dem Kardiologen kann man jederzeit bei den Echos zugucken, was wirklich super ist und EKGs von Patienten durchgehen. Man sieht viele Koros und lernt wirklich sehr gut diese zu interpretieren. Die Oberärzte und der Chef sind sehr nett, wenn man es schafft ist man jederzeit im OP willkommen und zum Ende wurde ich auch vermehrt von den Oberärzten in den OP gerufen, wenn spannende OPs waren. Während der OP kann man ausser saugen und Haken halten nicht viel machen, aber am Ende darf man immer die Drainagen annähen und die Intrakutannaht machen. Ich habe auf jeden Fall viel neues gesehen und viel gelernt und einen guten Einblick in ein Fach gekriegt, was man nicht so alltäglich sieht.
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über das Studierendensekreteriat des Uni-Spitals. Auf der Seite des Spitals steht alles wichtige zur Bewerbung für die sog. "Unterassistenz", man kann Wünsche angeben auf welche Stationen man will, die die Sekretärin auch einigermassen beachtet. Sehr unkompliziert, nur dass man relativ schnell auch bestätigen muss, wenn man die Zusage kriegt und bei Rücktritt evt. eine Geldbusse gezahlt werden muss.