Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Organisation/Ablauf:
- Am ersten Arbeitstag wurden wir grob in die PC-Programme eingeführt, uns wurde das Krankenhaus gezeigt und wir haben unsere Dienstkleidung/Namensschild/Telefon bekommen. Danach ging es mehr oder weniger direkt los (zu den Aufgaben auf den Stationen dann später). Die Feinheiten des Tagesablaufs, die dann leider je nach Station auch noch unterschiedlich waren, und Details der PC-Programme wurden dann durch die "alten" Uhus (= der PJler in der Schweiz) erklärt.
- Insgesamt rotiert man während seines Tertials durch verschiedene Bereiche (für ein ganzes Tertial gilt: jeweils knapp einen Monat in der Notfallambulanz, in der Trauma/Ortho, in der Viszeralchirurgie und im Wahlfach -> Gefäß-, Neurochirurgie, Urologie oder Hand-/Plastische Chirurgie).
- Wünsche zu dem Rotationsplan werden gerne entgegen genommen. Je nachdem, wie viele PJler dann im Haus sind und sich gegebenenfalls selbst organisieren können, werden die Wünsche gut umgesetzt.
- zum Teil Wochenenddienste als Operationsassistenz (dafür gibt es Extragehalt und einen Kompensationstag)
- jeden Montag finden in den Abteilungen interne Fortbildungen/Vorträge statt
- donnerstags: Fortbildung für die Uhus
- Auszahlung des Gehalts ab dem 25. des Monats
Unterkunft:
- zwei Wohnheime (an der Albaniestrasse bzw. Schickstrasse) stehen zur Verfügung (400 CH bzw. 450 CHF), 5-10 Minuten Gehzeit zum KSW
- ich habe in der Schickstrasse gewohnt, daher kann ich nur Infos dazu geben:
- 2 Waschmaschinen und 3 Wäschetrockner im Keller gemeinschaftlich kostenlos nutzbar
- Gemeinschaftsküche mit Kühlschrank, Gefrierschrank, Backofen und Herd, Geschirr, Besteck, Geschirrhandtücher, Staubsauger
- Zimmer: Waschbecken, eigener Kühlschrank, WLAN, Fernseher, Bettwäsche
- WC und Dusche werden gemeinsam von knapp 8 - 10 Leuten genutzt
- sehr sauber: 3 x wöchentlich kommt die Putzfrau für die Gemeinschaftsräume
- Parken: Hinweise zum Parken in der Schweiz finden sich im Internet. So viel sei gesagt: kostenloses Parken an den Wohnheimen steht NICHT zur Verfügung
Orthopädie:
- die Ortho ist in vier Teams aufgeteilt: Knie-, Hüft-, Schulter- und Fußteam.
- die Atmosphäre dort ist klasse
- Fragen werden gerne und umfassend beantwortet
- Aufgaben: viele Operationen, Eintrittsuntersuchungen und Eintragung von Medikamenten/Allergien in des Klinikprogramm
- zudem besteht die Möglichkeit, an den Sprechstunden teilzunehmen -> dort kann die orthopädische Untersuchung erlernt bzw. verfeinert werden
Notfallambulanz:
- Schichtbetrieb: jeweils 7 Tage am Stück im Früh- (7:30 - 16:00 Uhr), im Spät- (15:00 - 21:00 Uhr) und im Nachtdienst (20:00 - 7:30 Uhr)
- nach den jeweils 7 Tagen gibt es kompensationsfreie Tage (4 Tage für den Früh-, 3 Tage für den Spät- und 7 Tage für den Nachtdienst)
- Aufgaben: Anamnese, Erstuntersuchung, Eintragung der Befunde ins Klinikprogramm, gegebenenfalls Anmeldung von Untersuchungen, Erstversorgung von Wunden und Schreiben des Arztbriefs. Zudem ist man in "Bereitschaft" für die Notfallspuren im OP. Das KSW verfügt über einen modernen Schockraum und da es ein relativ großes Haus ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man auch dort Einblicke in die Erstversorgung Schwerstkranker/-verletzter bekommen kann.
- zu den Nachtdiensten: häufig darf man als Uhu bereits gegen 2 Uhr früh gehen (Voraussetzung: das Krankenhaus muss in spätestens 20-30 Minuten erreichbar sein) -> man steht dann bis ca. 7 Uhr als Bereitschaftsdienst zur Verfügung
- am Ende gibt es ein sattes Plus auf das monatliche Gehalt
Viszeralchirurgie:
- Team: nett.
- Je nach eigenem Engagement hat man viel auf der eigentlichen Station zu tun oder auch gar nicht, so dass man "nur" die Eintrittsuntersuchungen macht und im "Uhu-Büro" sitzt.
- Aufgaben: reichen vom Erledigen der Eintrittsuntersuchungen und Eintragungen der Medikamente/Allergien ins Klinikprogramm bis hin zur Übernahme eines eigenen Patienten (wie gesagt, dies ist abhängig vom eigenen Engagement). Ansonsten stehen hier viele Assistenzen in Operationen an, von der Leistenbruchversorgung bis hin zur Leber- und Thoraxchirurgie.
Urologie:
- Team: ebenfalls sehr nett
- Aufgaben: Vorbereitung des Mittagsrapports (kurze Vorstellung der Patienten, die am Folgetag operiert werden), Eintrittsuntersuchungen und Eintragung von Medikamenten/Allergien ins Klinikprogramm
- je nach eigenem Engagement kann man die Sprechstunde begleiten oder sich OPs angucken
- Assistenz im OP ist im Vergleich zu der Orthopädie und Viszeralchirurgie eher selten
Fazit:
Insgesamt hat mir das Tertial sehr gut gefallen. Durch die Eintrittsuntersuchungen konnte man ein wenig Routine in seine eigenen Untersuchungsabläufe entwickeln. Dies erfolgte selbstständig, was allerdings auch ein wenig negativ zu bewerten ist, weil dadurch natürlich die Kontrolle und gegebenenfalls Verbesserung durch einen erfahrenen Arzt fehlte.
Zu empfehlen ist vor allem die Rotation auf die Notfallambulanz, was bei einem kompletten Tertial meist automatisch der Fall ist! Dort lernt man das meiste.
Leider ist es im KSW nicht selbstverständlich, dass die Uhus am Ende einer Operation nähen dürfen. Ich denke, dass es wie wahrscheinlich in den meisten Krankenhäusern wichtig ist, immer hartnäckig zu bleiben, sich nicht vor Fragen zu scheuen (diese werden nach dem Motto "es gibt keine dummen Fragen sondern nur dumme Antworten" gerne beantwortet) und eigeninitiativ zu sein. Dies ist vor dem Hintergrund, dass man sich als Noch-Student meist noch unsicher fühlt, in der Theorie natürlich leichter gesagt als getan. Nichtsdestotrotz nutzt die Chance, einfach zur fragen, ob man nähen oder Patienten in Begleitung mit einem Assistenzarzt übernehmen darf, denn noch habt ihr nicht die volle Verantwortung, so dass von euch eben auch noch nicht die perfekte Naht/Betreuung vorausgesetzt wird. Haltet euch immer vor Augen, dass der Übergang nach dem Examen fließend ist, ihr dann mit voller Verantwortung Patienten übernehmt und dann zahlt sich das Engagement im PJ aus.
Alles in allem war das Tertial sehr gelungen. Man musste hier zwar viel Arbeiten, aber es blieb noch genug Freizeit übrig, um die Gegend zu erkunden. Zudem hat man viel Kontakt zu den anderen Uhus, was uns zu einem tollen Team zusammenwachsen lies.
Bewerbung
- Bewerbung per eMail an Frau Volz.
- ich persönlich habe mich ein Jahr vorher beworben