Das PJ-Tertial in der Inneren Medizin am Johannes Wesling Klinikum Minden ist in 3 Abschnitte gegliedert. Man wird verbindlich etwa einen Monat in der Notaufnahme eingesetzt und den Rest der Zeit in 2 unterschiedlichen Fachabteilungen, die je nach Interesse meist auch selbst ausgewählt werden können (frühzeitig Kontakt mit der PJ-Beauftragten Frau Witting aufnehmen, um Wünsche zu äußern).
In der Notaufnahme bekommt man das ganze Spektrum der Inneren Medizin geboten. Man führt eigenständig das Anamnesegespräch und die körperliche Untersuchung durch und kann nach der Vorstellung und Diskussion des Falls auch ggf. die weiterführende apparative Diagnostik anmelden. Das ärztliche Personal ist freundlich und gerne zu ausführlichen Erklärungen bereit. Insbesondere sollte man die Möglichkeit wahrnehmen, die Ultraschalldiagnostik selbstständig und unter Anleitung zu üben. Grundsätzlich ist man im Frühdienst eingeteilt, nach Wunsch sind aber auch Spät- und Nachtdienste möglich.
In der Nephrologie (Station B22) erhält man einen guten Einblick in den täglichen Alltag auf Station. Zu Beginn des Arbeitstages kümmert man sich um die Blutentnahmen, wobei man von der Stationsassistentin und auch von ärztlicher Seite unterstützt wird. Während der Visite nehmen sich die Stationsärzte und auch der Chefarzt viel Zeit die Krankheitsbilder und die geplanten Therapiemaßnahme der einzelnen Patienten zu besprechen. Je nach eigenem Kenntnisstand ist die Betreuung eigener Patienten bzw. Zimmer möglich. Zu den weiteren Aufgaben zählen die Aufnahme der neuen Patienten, das Schreiben von Arztbriefen sowie teilw. die Durchführung und Auswertung der Langzeit-RRs. Mindestens einen Tag Zeit nehmen sollte man sich für den Besuch der Dialyseeinheit. Hier ist insbesondere der Oberarzt EK lobend hervorzuheben, der mit unglaublichem Enthusiasmus die verschiedenen Aspekte der Dialysetherapie erläutert.
Ein Aufenthalt in der Onkologie/Hämatologie (Stationen B18/B19) ist ebenfalls lehrreich und empfehlenswert. Bermerkenswert ist, dass viele praktische Tätigkeiten unter ärztlicher Anleitung durchgeführt werden können. Hierzu zählen u.a. die ZVK-Anlage sowie die Punktion von Knochenmark und Liquor. Der mich betreuuende Stationsarzt hat das Haus inzwischen verlassen, aber auch bei den anderen Stationsärzten wie dem Funktionsoberarzt Dr. PD kann man viele Fertigkeiten erlernen. Weiterhin bekommt man einen guten Eindruck über die ärztliche Gesprächsführung bei schwerkranken Patienten. Wie bereits in der Nephrologie arbeitet auch hier ein sehr freundliches und hilfsbereits Team in der Krankenpflege.
Immer Mittwochs findet am Vor- und Nachmittag der anwesenheitspflichtige Studentenunterricht statt. Besonders empfehlenswert sind Beiträge der Gastroenterologie und der Kardiologie sowie das auswärtig stattfindende Notfallseminar. Die Verpflegung für PJ-Stundenten ist kostenlos (Frühstück und Mittagessen in der Mitarbeitercafeteria), für das Abendessen kann man sich mittags etwas einpacken. Arbeitsbekleidung wird täglich neu gestellt. Eine Internetnutzung ist über die PCs auf Station mit dem persönlichen Zugang möglich. Als Unterkunft stehen Zimmer mit eigenem Bad und Gemeinschaftsküche zur Verfügung, jedoch befindet sich das Wohnheim in ca. 4km Entfernung zur Klinik in der Nähe der Mindener Innenstadt. Es gibt eine Busverbindung zur Klinik, jedoch empfiehlt sich auch im Hinblick auf die Kosten eher die Nutzung von Fahrrad oder ggf. Auto. Ein öffentliches WLAN steht im Wohnheim nicht zur Verfügung, jedoch ist auf Nachfrage meist die Mitbenutzung von Netzwerken der längerfristig dort untergebrachten Klinikärzte möglich. Bei Interesse an einem Zimmer, sollte man sich frühzeitig an die PJ-Beauftragte wenden, die auch bei anderen organisatorischen Fragen gerne weiterhilft.
Alles in allem hat mir das PJ-Tertial in der Inneren Medizin in Minden sehr gut gefallen.