PJ-Tertial Pädiatrie in Nyangabgwe Referral Hospital (10/2015 bis 12/2015)
Station(en)
Pädiatrie, Neonatologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Wir hatten unser KPJ (PJ) Pädiatrie (4 Wochen) selbständig über die University of Botswana ausgemacht (Mrs Keromeng Johnson). Unterkunft hatten wir mit Glück erst relativ spät in Francistown gefunden, über 10 Ecken bei einer Deutschen die dort lebt. Im Krankenhaus fehlt es an keiner Abteilung und es gibt auch ein CT allerdings alles auf Afrika-Niveau. Auf der Pädiatrie selbst war leider kein Interesse von Seiten der Abteilungsleitung uns etwas beizubringen oder uns Erkrankungen (die es besonders in Afrika gibt) näher zu bringen. Die Morgenbesprechung dauerte ca 1-2 Stunden, dann wurde die Visite gemacht, wieder 1-2 Stunden von ca 13 bis 14:15 ist Mittagspause. Danach werden Aufgaben erledigt die sich in der Visite ergeben haben. Vor dem KH verkaufen Frauen frisch gekochte traditionelle Gerichte für 1-2 EUR (wir hatten nie Durchfall bekommen, und geschmacklich war es nie ungenießbar). Zumeist hatte man mit den jungen Ärzten die in Basisausbildung waren zu tun, die waren alle ganz nett und man traf sich auch mal privat. Leider beschränken sich die Tätigkeiten auf Blutabnahme und Braunüle legen. Aufgrund des Desinteresses von Seiten der Abteilungsleitung war der Pädiatrie Teil eher mühsam und leider auch nicht so lehrreich. Auf der Neonatologie war es lehrreicher, hier leitet ein Inder die Abteilung der gerne alle Fragen beantwortete und sich auch gern mal über nicht medizinische Themen mit einem unterhält. Die Morgenbesprechung ist mit der Pädiatrie gemeinsam. Anschließend wird auch Visite gemacht und parenterale Nahrungsgabe berechnet und jedes Baby grob gecheckt. Auch hier darf man nachmittags Blut abnehmen und manchmal auch Umbilical-Katheder legen. Leider kommt es häufig zu Reanimationen wobei man aber gern gesehene Hilfe ist. Freitags gibt es immer Fortbildung die eigentlich ganz professionell ablaufen, wenn sogleich die Themen medizinisch eher basisnahe sind. Dienstkleidung ist Stoffhose und Hemd, (Ärzte tragen keine Kittel) und dazu geschlossene Schuhe (eher keine Sportschuhe), Dienstsprache ist ausschließlich Englisch. Wir waren kurz auch zu Gast auf der speziellen HIV-Abteilung (wird auch von dem Leiter der Neonatologie betreut) wo es sehr interessant war und man gut eingebunden war.
Alles in Allem kann man leider sagen dass es uns nicht den gewünschten Lernerfolg im Feld Pädiatrie gebracht hat und wir uns mehr erwartet hätten. Vielleicht ist es in der Hauptstadt (Gabarone) besser.