Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
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Kommentar
Sehr gute Stelle in einer kleinen Orthopädie Abteilung. Ich war 2.5 Monate (anfangs 2016) als Unterassistent tätig. Dabei habe ich je drei Wochen in folgenden Teams absolviert: obere Extremität, untere Extremität und Rücken. Nebst einigen administrativen Tätigkeiten wie Eintritte vorbereiten (ist wenig Aufwand), kann der Tagesablauf ziemlich frei (nach Absprache mit den Assistenten und Kaderärzten) nach den persönlichen Interessen eingerichtet werden. Anfänglich war mir die Organisation meiner Tätigkeiten noch nicht so ganz klar (ich wurde z.B. nicht von vornherein schon fix eingeteilt), nach einer Einarbeitungszeit ging es aber problemlos. Der Tag beginnt um 7:30 Uhr mit dem chirurgischen Röntgenrapport. Täglich um 16:30 Uhr ist der Nachmittagsrapport angesetzt, bei dem die, am Tag gelaufenen Operationen, sowie komplizierte/interessante Fälle diskutiert werden. Das Tagesende war je nach Belegung variierend ungefähr um 17-18 Uhr. Am Morgen findet die Visite statt und man hilft dem zugeteilten Assistenten bei der Stationsarbeit (wobei die Assistenten untereinander einige Male Reibereien bezüglich der Arbeitsaufteilung hatten – als UA kann man sich dem aber gut entziehen). Später gibt es die Möglichkeit, unkomplizierte Patienten zu übernehmen und zu betreuen. Es finden täglich Sprechstunden statt, bei denen man dabei sein kann und manchmal sogar selbstständige Patientenuntersuche und Verordnungen (nach Rücksprache mit dem Kaderarzt) durchführen kann. Die Kaderärzte sind überaus freundlich und erklären bei interessiertem Nachfragen gerne theoretische, sowie praktische Aspekte. Weiter gibt es täglich interessante Operationen, bei denen man schnell assistieren und zum Teil auch einmal einen Operationsschritt selbst durchführen darf, bspw. eine Schraubenentfernung. Die Assistenten kommen schon bald zu eigenständigen Operationen. Dies unter Federführung von Dr. Alexander Schug, einem der genialsten Chefärzte, dem ich je begegnet bin (völlig menschlich, kameradschaftlich, locker und humorvoll). Normalerweise sind 1-2 Säle für orthopädische Eingriffe vorgesehen. Die Operationen reichen von Hüft- und Knieprothetik über Schulterarthroskopien/Schulterprothesen, zu Hand- und Fusschirurgie bis sogar in die plastische Chirurgie. Ebenfalls gibt es immer wieder notfallmässige traumatologische Eingriffe. Weiter finden gelegentlich Infiltrationen an Schulter und Rücken in den ambulanten Behandlungssälen statt. Eine Woche, sowie ein Wochenende während des Praktikums sind für einen Einsatz auf der Notfallstation vorgesehen. Dabei betreut man mit dem Assistenten ein „Potpourri“ von chirurgischen Patienten. Je nach Patientenandrang ist es auch vorgekommen, dass ich Patienten alleine untersucht habe und dass ich das weitere Prozedere mit dem OA/LA direkt weiterbesprechen konnte. Dabei ist mir ein 9 jähriger Junge mit V.a. eine Hodentorsion noch gut in Erinnerung, bei dessen Detorquirung und Orchidopexie ich dem Urologen später assistieren durfte. Ihr seht, von Orthopädie bis Urologie ist alles möglich in Langenthal . Summa summarum eine schöne und lehrreiche Zeit, die ich gerne weiterempfehlen würde.