PJ-Tertial Gynäkologie in Elisabeth Krankenhaus (6/2014 bis 10/2014)

Station(en)
Ambulanz, Station Maria, Monika, OP
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Essen
Kommentar
Eigentlich ist das Elisabeth-Krankenhaus ein gutes Haus für Famulatur und PJ. Beides habe ich auch dort absolviert. Das Haus hat viel Geburten, geburtshilfliche sowie onkologische Stationen und unterschiedlichste Sprechstunden (Dysplasie, Mamma, Onkologie, Urogyn). Das Problem ist jedoch, dass man als PJler und auch als Famulant egal wo man gerade eingeteilt ist ständig in die Sectios zum Hakenhalten oder in sonstige OPs als 3. Assistent gerufen wird. Das ist am Anfang (zb Famu) auch noch spannend, weil unbekannt doch im PJ will man dann auch lieber kognitiv beansprucht werden. Dies macht es einem auch fast unmöglich wirklich selbst einen Patienten zu betreuuen geschweige den mal einen kompletten Tag auf einer Station oder zB. der Ambulanz zu bleiben. Zu meiner Zeit gab es viele Erasmusstudentinnen, was mir die Bedingungen vergleichsweise vereinfacht hat, andererseits musste ich als PJl auch viele Tätigkeiten teilen bzw abgeben.
Der Tag sieht so aus als dass man zu allererst auf zwei Station massig Blut abnehmen soll und Gück hat wenn man nicht durch einen Anruf in den OP zum Hakenhalten gerufen wird. Aber kein Problem: Nach der OP ist ja immer noch genug Zeit um den Rest an Blut abzunehmen.
Es fühlt sich absolut kein Arzt verpflichtet bzw verantwortlich einem irgendetwas beizubringen. Entweder man "nervt" durch ständiges Fragen oder man beschäftigt sich halt selbst. Bei mir hat das dazu geführt dass meine anfängliche sehr hohe Motivation im Laufe des Tertials irgendwo gegen Null abgesunken ist. Und das obwohl ich Gyn machen will/werde. Sicher: Die Ärzte sind alle freundlich, doch hilft mir das wenig wenn sie mich anlächeln während sie mir eine weitere Deltaarbeit geben oder mich an einen Kollegen verweisen. Hinzu kommt, dass sich die Oberärztin, die schon lange Jahre dort arbeitet je nachdem ob sie einen guten oder schlechten Tag hat sehr aufspielt und den PJler als eine Art Störfaktor sieht. Zusätzlich ist sie rassistisch, was durch die vielen abfälligen Kommentare gegenüber Geflüchteten und auch das grobe Verhalten diesen gegenüber deutlich wurde. Die "neue" Oberärztin ist zwar lieb, doch fast nie anzutreffen und hat praktisch gar keine Lust auf PJler. Es gibt einen Oberarzt der sehr sehr nett ist, einen auch was machen lässt und real das Gefühl gibt einen ernst zu nehmen. Grob gesagt sind eigentlich alle männlichen Oberärzte nett. Sie sind etwas pragmatischer bzw. ruppiger in ihren Formulierungen, doch ist das ja vollkommen okay wenn sie einem irgendetwas beibringen. Ich finde generell diese ganze Nettigkeit ist doch piepegal wenn man unterm Strich dabei etwas erklärt bzw gezeigt bekommt. Das ist mir jedenfalls lieber als der nette Smalltalk mit den Ärztinnen, die aber wenn es darum geht was cooles zu sehen/machen doch für sich bleiben. Ich hab irgendwann angefangen einfach selbstständig Patienten zu fragen, ob ich sie schallen und untersuchen darf. Dies war dann auch gut möglich. Es ist aber einfach schade, wie extrem man auf sich alleine gestellt ist. Ich muss ja nciht ständig an die Hand genommen werden aber vor allem zu Beginn und bei den besonders coolen Sachen wäre es eifnach schön gewesen wenn die Kommunikation und das Anrufen (man kriegt ein Telefon) nicht nur dann getätigt wurden wenn es um OPs oder Labor ging.
Das Pflegepesonal ist übrigens mega lieb und nett. Sowohl auf Station als auch im OP waren alle sehr nett!
Positiv ist auch dass Dienste, durch die man den darauffolgenden Tag kompensatorisch frei kriegt nicht wirklich 24h dauern. Man wird meist früher nach Hause geschickt.
Der absolute Oberhammer ist die PJ-Beauftragte. Eine unfassbar nervige Person, die alle PJler im Haus stasi-like kontrolliert. Jeder Tag wird gezählt, jeder muss jede Woche zum Seminar auch wenn es auf Station interessanteres zu tun gäbe...diese Frau macht allen PJlern im Hause das Leben schwer - auch weil sie einen Ewigkeiten über ihr Privatleben vollquatscht.
die Studentenkurse sind teilweise ziemlich gut doch größteneils eher schlecht. Hervorzuheben ist der Kurs von den Radiologen sowie vom Allgemeinchirurgen der das wirklich sehr gut macht.

Fazit: Wer sehr selbstständig arbeitet und/oder sehr hartnäckig die beschäftigten Ärzte belagern will ist im Eli gut aufgehoben. Oder aber wer den OP und nur den OP und auch nur jene OPs die Unterstützung benötigen liebt, sollte hierhin.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
250

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87