PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Linth (2/2016 bis 5/2016)
Station(en)
5./6./7. Stock (Chirurgie)
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Spital Linth in Uznach ist ein 120 Betten B-Spital im schönen Linth-Tal am östlichsten Rand des Zürich Sees, umgeben von Bergen.
Das chirurgische Department beinhaltet die Orthopädie, Traumatologie, Allgemeinchirurgie und Urologie (sitzen alle gemeinsam im Rapport und sind alle einem Chefarzt unterstellt).
Die Mitarbeiter kommen größtenteils aus Deutschland, dem Balkan und Italien, die Schweizer selbst stellen gefühlt (außer bei den Pflegekräften) nur eine Minderheit dar. Die Stimmung im Krankenhaus empfand ich im Allgemeinen als sehr gut.
Essen:
- Das Krankenhaus bietet einen fantastischen gastronomischen Service, der sieben Tage die Woche jeweils zweimal täglich warmes und sehr leckeres Essen zubereitet (für Studenten 4 Franken,man darf so viel nehmen wie man möchte und das Essen abends auch mit ins Wohnheim nehmen).
- grosser Supermarkt (Migros) 15Minuten zu Fuß
PJler Aufgaben:
- Als Unterassistent ist man verantwortlich für die stationären Patientenaufnahmen, das Durchführen von Patientenstatus, den präoperativen „Patienten Team Time Outs“.
- In den OP geht es meistens nur, wenn bereits alle Assistenzärzte für Operationen am jeweiligen Tag eingeteilt wurden, oder wenn man spontan einspringen muss. Letzteres kommt relativ häufig vor.
- Bei größeren Operationen, bei denen zwei Assistenten gebraucht werden, hat man gute Chancen eingeteilt zu werden.
- Wenn man alles erledigt hat oder gerade nichts zu tun, kann man folgende Sachen machen:
•Aushelfen auf Station beim Erstellen von Austrittsberichten
•Das Betreuen eigener Patienten
•Aushelfen bei der täglichen Visite
•Zuschauen und Mithelfen im Wundambulatorium (hier werden dreimal pro Woche chronische Wunden begutachtet und versorgt).
•Mitarbeiten in der Notaufnahme (hier ist man herzlich Willkommen auch bei den Internisten dabei zu sein und den Pflegekräften beim Legen von Kanülen und Anhängen von Infusionen unter die Arme zu greifen)
•Im OP zuschauen und beim Lagern und Ausschleusen von Patienten zu helfen und sogar den Anästhesisten zu helfen und deren Aufgaben übernehmen
...(wenn man will kann man auch unauffällig die Fliege machen und sich auf dem Dach sonnen oder im Wohnheim abhängen und für den Nachmittagrapport wieder erscheinen)
Stimmung auf Station und OP:
- Pflege ist super lieb, wenn man sie mit Respekt behandelt und freundlich ist
- Stimmung unter den Assistenzärzten kommt immer darauf an wer gerade dort ist. Generell: je mehr Männer auf Station sind, desto besser und entspannter die Stimmung
- Oberärzte und Pflegekräfte stehen für Fragen immer zur Stelle und beantworten diese auch sehr gerne. Das Interesse von Studenten wird unterstützt und gefördert.
- Im OP darf man zu jeder Zeit auch während der Operation Fragen stellen und wird auf Wunsch über Anatomie und Operationstechniken abgefragt.
- Die Pflege im OP erklärt einem in aller Ruhe, wie man Patienten lagert und wie man sich nach der chirurgischen Händedesinfektion zu verhalten hat, ohne dass man von jedem sofort eine verbale Abreibung bekommt. Dadurch bleibt einem jedem Neuling in der Chirurgie der anfängliche Stress erspart.
OP-Ausbeute (1. oder 2. Assistenz):
- Kniearhroskopie: 10- mal, Knie-TEP: 8-mal, Hüft-TEP 5-mal, OSME: 3-mal, einige Frakturen der oberen/unteren Extremität inkl. Hand und Fuß
- Cholezystektomie: 3-mal, Appendektomie: 1-mal, Leistenhernie: 1-mal, lap. Sigmaresektion: 3-mal, Laparotomien: 4-mal, Sinus pilonidalis: 1-mal
- Abszessspaltung: 3-mal, Hauttumore/Ulzera: 3-mal, Porteinlage: 2-mal, Karpaltunnel:1-mal, Wundrevisionen: 3-mal, Sehnennähte: 3-mal, Prostatektomie: 1-mal
- VarizenOP: 3-mal, Sectios: 4-mal
- Highlights als Zuschauer: viele Hernien, Splenektomie, Nephrektomie, Hämorrhoiden
Arbeitstag:
- Beginn: 7:30 Uhr mit dem Morgenrapport, um acht Uhr beginnt das OP-Programm und die Stationsarbeit.
- Nachmittagsrapport um 15:30
- Ende: sehr variabel zwischen 4 und 6 Uhr.
Pickettdienst:
- Unter den Unterassistenten im Haus ist für jeden Tag der Woche und Wochenende ein Bereitschaftsdienst zu stellen (Pickettdienst), den sich die Unterassistenten selbst aufteilen.
- Dafür gibt es für Wochentage 50Fr und am Wochenende 100Fr pro Tag. Je nachdem wie viele PJler gerade da sind, kann man richtig viel extra Kohle machen!
- Vorteil: man wird sehr selten gerufen. Man darf bei Sectios mitmachen (von den Gyns wird man am häufigsten gerufen).
- Nachteil: man muss am Wochenende in 10Minuten reichweite vom Krankenhaus bleiben
Wohnheim:
- liegt direkt neben dem Krankenhaus, einfach gehalten und erfüllt seinen Zweck (Zimmer mit Küche und Bad auf dem Gang)
- das Internet fällt etwa jeden dritten Tag abends aus, ansonsten ist es aber leistungsstark.
- Bettwäsche und Handtücher werden gestellt. Waschmaschine im Keller (1Fr/Waschgang)
Unterricht:
- findet nicht statt.
- Die Assistenten müssen aber regelmäßig Kurzvorträge halten.
- Wenn man möchte kann man auch selber soviel Vortträge halten wie man möchte
Freizeit:
- super Wandermöglichkeiten, optimale Gegend zum Joggen, Fitnessstudio in Uznach (120Fr/Monat)
- eine Bahnstunde nach Zürich (Tagesticket 54Fr)
Kohle:
- ca. 1100Fr Netto + unbegrenzter Zuschlag an Pickettdiensten (je nachdem wie viele Studenten dort sind)
- 310Fr pro Monat für Wohnheim