Das PJ im städtischen Klinikum Lüneburg war insgesamt sehr gut organisiert. Der Plan
sieht vor, dass man insgesamt 11 Wochen auf Station verbringt. Die restliche Zeit rotiert
man je eine Woche in die kardiologische Funktionsdiagnostik, die Radiologie und die
Endoskopie. Zwei Wochen verbringt man auf der Notaufnahme. Man erhält bereits am
ersten Tag eine sehr umfassende Einführung mit IT Kurs, Hygiene- und
Strahlenschutzbelehrung sowie einen Ordner mit Rotationsplan und allen relevanten
Informationen zum PJ. Bei Unklarheiten und Fragen kümmert sich sonst Frau Schmidt
auch sehr nett und zuverlässig um einen. Die Arbeitszeit wird mittels eines Chipsystem
berechnet, so dass man überschüssige Arbeitszeit später als Freizeitausgleich nehmen
kann.
Auch außerhalb des Klinikalltages bietet das Klinikum hervorragende Bedingungen. Die
gestellte Unterkunft ist geräumig und mit allem ausgestattet, was man so braucht. Die
Gemeinschaftsbäder und -küche wird regelmäßig sauber gemacht und man bekommt
Fahrräder gestellt, um die ca. 10 Minuten entfernte Klinik zu erreichen.
Auf Station selbst ist man relativ selbstständig, sofern man das möchte. Der Tag beginnt
im Allgemeinen mit der Frühbesprechung um acht. Die Blutentnahmen werden durch
einen eigenen Blutentnahmedienst erledigt. Es fallen ansonsten die üblichen Aufgaben an
(Briefe schreiben, Prozeduren anmelden, arterielle BGA, Venenzugänge legen).
Manchmal hat man das Glück, eine Punktion unter Aufsicht selbst machen zu dürfen.
Wenn man Patienten unter Aufsicht betreuen möchte, so ist dies gerne gesehen.
Insgesamt gibt es auch sehr viel Unterricht in Lüneburg, für den man ohne Probleme von
Station freigestellt wird und zu dem man auch gehen sollte. Dieser wird sehr zuverlässig
eingehalten und ist insgesamt auch sehr gut an die prüfungsrelevanten Themen
angepasst. Man kann damit rechnen, fast jeden Tag mindestens 1-3 Stunden Unterricht zu
haben.
Wirklich als einzigen Nachteil musste ich feststellen, dass man teilweise das Gefühl hat,
nicht genug Zeit auf Station zu verbringen, da man an manchen Tagen gerade mal vier
Stunden dort ist und die restliche Zeit mit Besprechungen, Fortbildungen und Unterricht
beschäftigt zu sein. Zusätzlich mit den vielen Rotationen kann einem der Stationsalltag so
etwas zerrissen vorkommen.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass die Ärzte und Pfleger in Lüneburg jedoch allesamt
sehr freundlich und aufgeschlossen waren und sehr daran interessiert waren, einem etwas
bei zu bringen, ob auf Station oder im Unterricht. Es herrscht eine gute Atmosphäre und
ich kann jedem nur raten, dort alles mitzunehmen was angeboten wird.