Die erste Woche auf der Gefäßchirurgie war eher frustrierend. Zunächst wurde ich fast komplett ignoriert, weil wohl im Vorfeld eher mäßig engagierte PJler in der Abteilung eingeteilt waren. Zudem gab es keinen Assistenzarzt, an dem man sich halten konnte. Als ich dann aber geäußert habe, dass ich mit in den OP will, nähen lernen will und die ganzen Aufnahmen und Briefe auf Station selbstständig erledigt und vorgestellt habe, war ich so langsam akzeptiert. Ich wurde oft im OP eingeteilt, durfte sehr viel selbstständig nähen und nach einigen Wochen kleine Eingriffe unter Aufsicht selbstständig durchführen, z.B. Probeexzisionen aus Ulzera, Zehamputationen etc. Die 8 Wochen haben sich dadurch relativ schnell zu einer sehr lehrreichen Zeit entwickelt, auch wenn ich mir das zunächst etwas erkämpfen musste. Kann auch empfehlen, die Gefäßassistentin der Station beim VAC-Wechsel zu begleiten. Sie hat sehr viel Ahnung von Verbänden und erklärt viel. Bei den Aufnahmen lernt man vernünftig Pulse zu tasten, Gefäßdoppler und den Knöchel-Arm-Index zu erheben. Wer an Chirurgie interessiert ist, engagiert ist, 1. Assistenz im OP sein möchte und Nähen lernen will ist hier sicher gut aufgehoben. Die Lästereien des Personals über das restliche Team kann man ganz einfach ignorieren und sich schön raushalten. ;) Es kam nie vor, dass ich sinnlos rumhängen musste. Wenn nichts mehr zu tun war, durfte ich (manchmal schon um 14 Uhr) nach Hause. Studientage durfte man auf dieser Station sammeln. ;)