Es ist sehr schwer diese Abteilung zu beurteilen. Einerseits sind Ärzt und Schwester / Pfleger sehr nett und versuchen einen in das Team zu integrieren. Andererseits habe ich zum Ende des Tertials hin und im Nachhinein das Gefühl viele ( es gibt immer Ausnahmen) waren nur nett, damit man nach ihrer Pfeife springt. Solange man seine Arbeit schnell und am besten perfekt und vollständig erledigt hat, war alles ok. Zum Schluß hin fühlte ich mich doch ausgenutzt und als kostenlose Arbeitskraft. Es werden Blutentnahmen in größeren Mengen angeordnet, egal wie viel es sind man macht sie alleine, ebenso das Legen von Flexülen und die i.v. -Sachen. Ob man bei einer Visite anwesend ist, ist egal (aber man verpaßt nicht viel, da man dort, auch bei einer Chefarztvisite, keinerlei Erklärungen bekommt). Den Rest des Tages verbringt man dann mit den Zugängen, die man doch i.d.R. alle allein aufnimmt und sie zum Schluß nur noch den Ärzten vorstellt. Falls dann noch Zeit ist hat man immer Nachaufnahmen, abhängig vom Arzt der Dienst hatte mehr oder weniger. Bei einzelnen Ärzten entspricht das einer Komplettaufnahme, bei dem Rest hat man nur noch Kleinigkeiten wir rektale Untersuchung und Brust abtasten zu erledigen.EKG schreiben, Schellong- Test, Gefäßstaten erheben zählen auch zu unseren Aufgaben, Highlights sind Pleara- und Aszitespunktionen. Lehre auf Station findet eigentlich gar nicht statt, was man sich nicht selbst beibringt bleibt weitestgehend auf der Strecke. Es gab einen Versuch eigene Patienten zu haben, aber bei dem Arbeitspensum schafft man es selbst nicht und ein Interesse von ärztlicher Seite fehlt ebenso. EKG- Auswertung muß man sich selbst anlesen, habe dann immer meinen Vorschlag hingeschrieben und später nachgeguckt ob es so gegengezeichnet wurde oder Fehler korrigiert wurden. Ebenso bin ich mit Anordnungen verfahren, habe sie einfach von mir aus aufgeschrieben und von Ärzten gegenlesen lassen. Ohne Eigeninitiative lernt man ansonsten gar nichts. Direkte Fortbildungen für Studenten werden nicht angeboten, es findet jeden Dienstag eine interdisziplinäre Tumorkonferenz statt, an der man, wenn man es zeitlich einrichten kann, teilnehmen kann und unregelmäßig eine Fortbildung für alle Klinikärzte, an der man ebenfalls teilnehmen kann.
PJ- Tage stehen einem offiziel 8 zu, wobei es doch manchmal schwierig ist sie zu nehmen, da ohne PJler alles zusammenbricht und man es auch so vermittelt bekommt. Man hat auf jeden Fall ein schlechtes Gewissen und kann sich sicher sein, daß einige darüber hinter dem Rücken auch lästern und rummeckern.
Fazit: Die Zeit war gut, ich hatte jedoch mehr erhofft und erwartet. In meinen Famulaturen war ich ähnlich weit, nur unsicherer. Wer was lernen möchte ist hier nicht richtig, wer gut die Zeit überstehen will hat es nicht allzuschwer.