Ich war in diesem Tertial auf zwei verschiedenen Stationen, wo ich sehr unterschiedliche Erlebnisse hatte. Die erste Hälfte war ich auf der Palliativstation (1D). Zu diesem Zeitpunkt waren wir ausreichend PJler, sodass jeder nur auf einer Station Blut abnehmen musste. Fortbildungen fanden regelmäßig mehrmals die Woche statt. Hier waurde ich fast die gesamte Zeit von der gleichen (großartigen) Stationsärztin betreut und habe viel gelernt. Ich durfte selbstständig Visiten und auch die Kurvendokumentation machen. Obwohl es nicht immer einfach war eine Station voller totkranker Patienten zu betreuen, war es insgesamt eine sehr gute und lehrreiche Zeit für mich.
Die zweite Hälfte verbrachte ich auf der gemischt kardiologisch/ allgemeininternistischen Station (2D). Zu der Zeit wurde die assistenzärztliche Besetzungssituation sehr schlecht, alle waren sehr gestresst, Fortbildungen fanden kaum noch statt. Auch PJler waren wir nur noch wenige, sodass die Tage immer mehr zur Hälfte aus Blutabnehmen und Flexülenlegen bestand. Auf dieser Station müssen die PJler auch die Infusionen anhängen, die Schwestern werden einem dabei nicht helfen, auch wenn man für 3 Stationen zuständig ist, dann muss man eben Überstunden machen. Hier wechselten die Stationsärzte häufig, ich durfte keine Visiten mehr selber machen, je nach Arzt wurde auch nicht mit der Visite auf mich gewartet.
Während des gesamten Tertials war ein externen PJler in der Rettungsstelle, sodass wir nicht dorthin rotieren durften.
Alles in allem war die zweite Hälfte des Tertials wirklich schrecklich, die erste Hälfte war wirklich gut. Meine Notenbewertung spiegelt einen Durchschnitt wider. Insgesamt würde ich aber niemandem empfehlen, in dieses Haus zu gehen, denn die Besetzungssituation der Ärzte bleibt in absehbarer Zeit schlecht und der Chef, der immer auf gute Lehre bedacht war, geht nun in Rente.