PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Universitaetsklinikum Giessen (5/2016 bis 7/2016)

Station(en)
9,10,11,12
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte mich aus purer Gemütlichkeit für 8 Wochen Uniklinik entschieden und dachte, die 2 Monate kriegt man schon rum und so schlimm kann es doch nicht sein.
Aber die vielen schlechten Bewertungen, die die ACH in der Uniklinik in früheren Berichten bekommen hat, sollte man nicht einfach ignorieren, sie haben ihre volle Berechtigung!!

Man darf in diesem Tertial Blut abnehmen, Braunuelen legen, Haken halten. That's it. Wenn man in der Poliklinik eingeteilt ist, darf man mehr machen, auf den Stationen ist das leider die einzige Aufgabe. Sind diese Aufgaben erledigt, wird man eigentlich nicht mehr benoetigt und sitzt ggf. stundenlang rum (je nachdem wie viele PJ'ler da sind). Auch das macht irgendwann kein Spass mehr. Der Lerneffekt ist leider gleich null.

Jeder PJ'ler muss in der Frühbesprechung ein Referat halten, was auch völlig unnötig ist.

Dienste MÜSSEN abgeleistet werden, auch wenn im Vertrag ein KANN steht. Wie viele gemacht werden müssen, variiert gefühlt von Woche zu Woche, da ist man sich in der Verwaltung nicht so sicher... Da ich nur 8 Wochen da war, musste ich einen Wochenenddienst (24h) und einen Dienst unter der Woche (12h) machen. Ansonsten das doppelte. Am Wochenende ist man alleine für 8 Stationen (ACH und UCH) zwecks Blutentnahme verantwortlich, das heisstŸt man nimmt erstmal stundenlang (!!) nur Blut ab. Manchmal hat man Glück und kann nachts schlafen, manchmal steht man bis morgens im OP. Wenn man für die ZNA noch Lust und Zeit hat, ist das der einzige Ort, wo man mal was lernen kann.
Die Ärzte inkl Chef sind prinzipiell alle in Ordnung, aber leider sehr gestresst, sodass Lehre, Anleitung, Erklärungen meist auf der Strecke bleiben.
Das gleiche gilt für die Pflege. Sie sind so unterbesetzt, dass fast eine Stationen geschlossen worden wäre. Leider überträgt sich das auf die Stimmung und man wird meist grundlos angepatzt. Normale Kommunikation ist schwer möglich.

Noch eine Sache zu gesplitteten Tertialen generell:
-positiv: man sieht verschiedene Kliniken und wenn es einem nicht gefällt, sind 8 Wochen zu ertragen und gehen relativ schnell rum
-negativ: man darf eben echt nicht krank werden (!!) oder Fehlzeiten nehmen. Das mit dem nicht krank werden kann man sich noch so sehr vornehmen, manchmal steckt man da halt einfach nicht drin....

Fazit aus 8 Wochen ACH an der Uni:
Macht euer Tertial lieber an einer anderen Klinik!! Es sei denn ihr könnt noch kein Blut abnehmen, dann ist das eure Chance ;)
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
4
Unterricht
4
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.6