Das Tertial in der Inneren ist in 2 Hälften geteilt. 8 Wochen Gastro und 8 Wochen Kardio (davon 3 Wochen Intensivstation). Insgesamt habe ich dort ein sehr nettes Ärzteteam kennengelernt. Ich fühlte mich willkommen und geschätzt. Leider war die Ärztebesetzung ziemlich knapp, weshalb für Erklärungen/Lehre oftmals wenig Zeit blieb. Es gab keinen direkten Mentor oder Ansprechpartner, deshalb musste ich mich selbst organisieren wenn ich verschiedene Dinge sehen wollte (Diagnostik, Notaufnahme...). Wenn man gefragt hat, war es aber meistens gar kein Problem in bestimmte Bereiche zu schauen. Es war auch problemlos möglich Dienste mitzumachen und die Arbeitszeit dann an anderer Stelle auszugleichen oder als freien Tag zu nutzen.
In der Kardio habe ich sehr selbstständig viele Teile der Stationsarbeit übernommen. Das fand ich persönlich ganz gut, denn auch diese Dinge muss man dann als Assistenzarzt können. Ich habe zum Teil eigene Patienten betreut, Untersuchungen angemeldet und aufgeklärt (die Ärzte sind dann nochmal hingegangen zum Fragen beantworten und unterschreiben), Briefe geschrieben usw.
Blut abnehmen musste nur in der Gastro erledigt werden. In der Kardio gab es eine Schwester die eigens für diese Aufgabe eingestellt war.
Einmal pro Woche gab es ein PJ-Seminar, das von Ärzten der verschiedenen Abteilungen des Hauses geleitet wurde. Oftmals konnten wir selbst ein bisschen lenken in welche Richtung die Inhalte gehen sollten (ob eher Vorlesungsstil oder Fallbesprechung).
Alle 2 Wochen ist man verpflichtet an einem Studientag am UKE in Hamburg teilzunehmen. Für den Tag ist man in der Klinik freigestellt. Der Weg ist von Tür zu Tür doch recht weit (1,5-2 h) und die Vorlesungen waren leider nur teilweise lohnenswert. Die Anwesenheit wird allerdings überprüft und wenn man nicht unterschreibt wird einem dafür ein Fehltag angerechnet.
Man erhält monatlich 300€. Zusätzlich kann man täglich kostenlos in der Kantine essen und bekommt eine Unterkunft kostenfrei gestellt. Die Anzahl der Unterkunftsplätze ist begrenzt. Zu meiner Zeit dort gab es aber keine Engpässe. Ich selbst habe in einem Haus gelebt, von dem man die Klinik in 5-10 min zu Fuß erreichen kann (es gibt wohl aber noch eine andere Unterkunft, die etwas weiter entfernt ist). In diesem Einfamilienhaus war Platz für 5 PJler (jeder mit eigenem Zimmer). Wir haben auf 2 Etagen gelebt mit jeweils Küche und Badezimmer pro Etage. Außerdem gab es einen Waschmaschinenraum und ein großes Wohnzimmer. Die Küche war ziemlich gut ausgestattet. Küchenutensilien brauchte man deshalb so gut wie nicht selbst mitzubringen. Die Zimmer waren einfach, aber sauber. Einziges Manko des Hauses ist der doch schon etwas ältere Zustand....es roch deshalb leider etwas miefig.
Stade ist ein schönes kleines und ruhiges Städtchen. Zum Wasser ist es nicht weit. Wer allerdings viel Unterhaltung am Abend sucht wird in Stade schnell an seine Grenzen stoßen.
Bewerbung
Einschreibung über das UKE Hamburg als externer Student