Das Krankenhaus Salem ist ein Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg. Insgesamt würde ich von einem PJ-Tertial in der Anästhesie-Abteilung des Krankenhauses Salem stark abraten. Ich möchte mich bemühen einen möglichst objektiven Einblick zu ermöglichen.
Das Krankenhaus Salem bietet in den chirurgischen und anästhesiologischen Disziplinen ein sehr begrenztes Spektrum. Insbesondere diejenigen Studenten, welche Anästhesie als Facharztausbildung in Erwägung ziehen, werden einen sehr eingeschränkten Einblick in die Tätigkeit des Anästhesisten erhalten und womöglich desillusioniert werden. Ein PJ-Unterricht fand in der Anästhesie zweimal während meines 16-wöchigen Tertials statt. Lehre im OP erfolgt ebenfalls sehr selten. Die meiste Zeit verbringt der PJ-Student mit Sitzen im Operationssaal oder dem Aufenthaltsraum. Gemessen am geringen Engagement des Ärzteteams gegenüber den Studenten sind die Prüfungen im Rahmen des Staatsexamens M3 als sehr schwer und unberechenbar einzustufen.
Die Aufgaben der Studenten im Praktischen Jahr sind in toto als monoton und simpel zu beschreiben und beschränken sich auf folgende Tätigkeiten:
- Legen von Braunülen
- Umlagerung des Patienten zu OP-Beginn
- Anschließen des Monitoring im OP
- Absaugen des Mageninhaltes und Mundschleim des Patienten
- (sehr selten) Intubation
- manueller Transport von Sonographie-Geräten
- Ablesen von Vitalparameter und handschriftlicher Ãœbertragung dieser auf ein Protokoll
- Umlagern des Patienten bei OP-Ende
- Zusehen bei Peridural- und Spinalanästhesien
Als persönliches Fazit muss ich leider konstatieren, dass dieses Tertial als eine absolute Zeitverschwendung einzustufen ist. Auch wenn das PJ nicht immer Spaß machen kann, sollte es (insbesondere angesichts der mageren Entlohnung) einen Lehrauftrag enthalten, der in der Anästhesie-Abteilung des Krankenhauses Salem nicht gewürdigt wird. Ich habe die meisten Tage vor allem abgesessen und mich gelangweilt. Ich hoffe ihr trefft eine weisere Entscheidung.