Man ist der einzige PJler in der Pädiatrie und durchläuft alle Stationen. Darauf wird auch wert gelegt, allerdings kann man die zeitliche Aufteilung etwas flexibler gestalten, ohne das sich jemand beschwert. Wie überall hängt es stark von den Assistenzärzten auf Station und dem eigenen Engagement ab, wie es abläuft. Der eine sagt dir, Zimmer 1 und 3 sind deine, bei dem anderen muss man wiederholt nach eigenen Patienten fragen. Eigene Patienten stellt man selber vor, macht die Visite, die Arztbriefe, meldet die Untersuchungen an etc., also tatsächlich kann man sie komplett selbst betreuen, ohne jedoch alleine da zu stehen: alle Schritte spricht man mit den Assistenzärzten ab. Assistenzärzte und Oberärzte sind sehr freundlich, man kann immer alles fragen und bekommt geduldig Antworten, bis man nichts mehr zu fragen weiß. Zusätzlich kann man bei der Versorgung von Verbrennungen helfen und LPs machen.
Dass man auf der ITS und bei den Päppel-Kindern nicht viel machen kann liegt an der Natur der Dinge. Dafür kann man bei den größeren Kindern, den Infektio-Kindern und der Notaufnahme sehr selbstständig mit dennoch guter Betreuung arbeiten.
Die Betreuung des Tertials erfolgt durch den PJ-beauftragten OA, der sehr freundlich ist, ein Zwischengespräch und Abschlussgespräch führt, immer für Fragen und Nöte ein offenes Ohr hat und großen Wert darauf legt, dass man viel lernt und mit nimmt. Das war echt perfekt.
Unterricht gibt es mehrmals täglich Mo-Do ab 14.00 Uhr, teilweise bis 18.00 Uhr. Ob man teilnimmt oder nicht, liegt an einem selbst. Einerseits ist das Angebot toll (bei mal guten und mal schlechten Vorträgen), andererseits erschwert die Teilnahme die Übernahme eigener Patienten auf der Station, da man den Nachmittag verpasst. Außerdem ist bis 18.00 Uhr auch echt spät ;-)
Wenn man spezielle Interessen hat wie pädiatrische Neuro, Kardio, Gastro, Psycho, Pulmo, Radio etc., kann sich dem/r entsprechnden OA/OÄ anschließen und bei den Spezialsprechstunden Einblick in das entsprechende Gebiet bekommen.
Negativ muss ich die Wohnungsverwaltung nennen. Man zahlt 350 Euro, egal ob man in einer ruhigen 3er WG ist oder in einer 5er WG zur Hauptstraße hin wohnt (11 Leute teilen sich die Küche, zu 5. eine Dusche). Die Heizung hat nicht richtig funktioniert (Dezember!) und trotz mehrfachen Nachhakens wurde nichts unternommen, allein Antwort hat man nur nach persönlichem Auftauchen vor dem Büro bekommen. Zu eurem Glück gab es einen Personalwechsel, sodass man hoffen kann, dass sich die Verhältnisse gebessert haben. Es hilft dennoch nach einem Zimmer in einer 3er WG zu fragen.
Zusammenfassung: Wer Pädiater werden will,kann hier inhaltlich und praktisch einiges Lernen, es ist zu empfehlen.