Mein chirurgisches Tertial in Perlach war sehr schön und lehrreich. Wer ein kleines Haus mit familiärer Atmosphäre und flachen Hierarchien sucht sowie an der Unfallchirurgie/Orthopädie interessiert ist, ist hier genau richtig. Die Integration in das Team war hervorragend. Vom Chefarzt über die Ober- und Assistenzärzte herrscht durchweg ein angenehmes, nettes Klima und alle erklären gerne, so dass man sich fachlich wie menschlich vom ersten Tag an gut aufgehoben fühlt. Bei der Assistenz im OP wird man gut angeleitet und darf nach Einarbeitung auch selbst Hand anlegen, was mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich habe hier quasi unerwartet, da ich zuvor nie in der Chirurgie tätig war, meine Freude an der Chirurgie entdeckt :).
Grundsätzlich ist die Einteilung der PJler vorwiegend für die Unfallchirurgie vorgesehen (v.a. Hüft-OPs, Knie-TEPs, Sprungelenksfrakturen, Claviculafrakturen, Metallentfernungen, Arthroskopien …), aber auch die Teilnahme an neurochirurgischen, viszeralchirurgischen und handchirurgischen OPs ist möglich, so dass auch auf diesen Gebieten Einblicke möglich sind. Auf der Station macht man gemeinsam Visiten/Kurvenvisiten, schreibt Briefe, legt Nadeln und macht Verbandswechsel. Der PJ-Unterricht findet nicht immer regelmäßig statt, dafür gibt es auf Station immer wieder Zeit für Erklärungen und gemeinsame Untersuchungen, so dass letztlich das Teaching nicht zu kurz kommt. Angenehm ist nebenbei, dass für die morgendlichen Blutentnahmen eine Assistenz vorhanden ist, so dass PJler bei Engpässen unterstützen können, aber nicht grundsätzlich hierfür eingeplant sind. Mein Highlight war die Zeit in der Notaufnahme, in der man unter Anleitung sehr selbstständig arbeiten kann sowie die NEF-Fahrt (NEF Ottobrunn), wozu man sich ebenfalls anmelden kann. Also kurzum: Absolut empfehlenswert!