PJ-Tertial Visceralchirurgie in Rigshospitalet (6/2016 bis 8/2016)

Station(en)
Kirurgisk Gastroenterologisk Klinik C
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Wir waren anfaenglich 4 internationale PJler (aus Oesterreich und Deutschland) auf Station, zum Ende hin 3 (haben den Bericht hier zusammen geschrieben). Die daenischen Studenten haben von Mitte Juni bis Anfang September Sommerferien, deshalb koennen Internationale Studenten nur in diesem Zeitraum dort PJ machen (also nur halbes Tertial moeglich!)
Es werden wohl bis zu 7 internationale Studenten pro Sommer angenommen - in unserem Fall hatten einige kurzfristig abgesagt.
Bewerbungen sollten prinzipiell weit im Voraus (ca. 2 Jahre), oder mit Glueck sehr kurzfristig (einige Wochen vorher) verschickt werden. Ansprechperson war bei uns einer der Abteilungsaerzte, der erste Kontakt ging aber problemlos per Email ueber den sehr netten Chefarzt.
Damit die Bewerbung erfolreich ist, wird man vom Krankenhaus dazu aufgefordert sich ueber die Uni zu bewerben. Dort laeuft dann alles ueber das Erasmustraineeship Programm. Das ist auch sinnvoll, denn die LPAs verlangen haeufig neben der normalen PJ Bescheinigung einen Nachweis, dass man gleiche Rechte und Pflichten, wie daenische Studenten besitzt (muss die Uni bescheinigen, nicht das Krankenhaus).
Je nach Uni gab es bei uns 350-420 Euro pro Monat.
Wichtig ist, dass fuer das Erasmusstependium 60 (bzw 61 Tage, wenn der Monat 31 Tage hat) verlangt werden. Deshalb muss das Learning Agreement auch entsprechend ausgefuellt werden. (!!!)

Zum Krankenhausalltag:
In Daenemark sind die Hierarchien sehr flach - man duzt sowohl den Chef, als auch die Patienten. Das macht das Arbeitsklima sehr angenehm. Obwohl wir uns in dem groessten Krankenhaus Daenemarks in einer chirurgischen Abteilung befanden, gab es in der Fruehbesprechung viel und haeufig lautes Gelaechter. Die Aerzte und Schwestern unterhalten sich auf Augenhoehe und behandeln sich gegenseitig mit Respekt. Viele Aerzte und Schwestern sind sehr zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz und das merkt man auch im Umgang den Studenten gegenueber. Fragen werden immer gerne beantwortet und wir hatten nie das Gefuehl ueberfluessig, oder unerwuenscht zu sein. Die offizielle Arbeitszeit betraegt fuer Assistenzaerzte 37,5 Stunden pro Woche und auch im Rigshospitalet wird diese Vorgabe hervorragend eingehalten. ;-)

Zur Sprache:
Alle Aerzte und Schwestern (und auch Patienten) sprechen sehr gut englisch. Allerdings ist der alltaegliche Umgang natuerlich auf Daenisch. Wir haben alle ein bisschen Daenisch vor dem Tertial gelernt, sodass wir nach wenigen Wochen viel verstehen konnten. Es macht auf jeden Fall Sinn sich die Sprache so gut es geht anzueignen, da es alle schaetzen, wenn nicht jeder Satz uebersetzt werden muss.
Aber keine Sorge, wenn ihr am Anfang das Gefuehl habt nicht viel zu verstehen - die Lernkurve ist vor allem fuer Deutschsprachige sehr steil.

Was man von dem halben Tertial erwarten kann:
Die Studenten teilen sich selbst in einen Rotationsplan der unterschiedlichen Bereiche der Abteilung ein.
Es gibt folgende Moeglichkeiten:
- OP (2. Assistenz, manchmal auch 1., aber immer mit eingewaschen am Tisch)
- mit dem Dienstarzt mitgehen (Konsile im Haus auf anderen Stationen, Trauma-Centrum (=ist die einzige Notaufnahme und es kommen, wie der Name schon sagt, nur Schwerverletzte in dieses Haus. Die kleineren Notfaelle werden in den peripheren Krankenhaeusern der Stadt versorgt)
- Endoskopie (hier machen die Chirurgen die Gastros, Kolos, ERCPs, etc.)
- bei Interesse Kinderchirurgische Klinik
- theoretisch auch Stationsarbeit (nur moeglich, wenn man sehr gut Daenisch spricht).

Das Rigshospitalet ist die groesste Uniklinik des Landes und sehr spezialisiert. Die Operationen sind bis auf die Traumata elektiv und haeufig Ueberweisungen aus anderen Haeusern. Es werden vor allem Whipple OPs, Leberresektionen bei Metastasen, Pankreasresektionen, Ventrikel- und Oesophagusresektionen bei Oesophagus-Ca, sowie Leber- und Pancreastransplantationen durchgefuehrt. Kleinere abdominalchirurgische OPs finden an den anderen Krankenhaeusern statt.

Zusammenfassend koennen wir sagen, dass wir ein sehr gutes halbes Tertial hatten. Alle sind sehr nett und wilkommenheissend. Prinzipielle kann sich jeder hier so viel einbringen, wie er moechte. Um wie in Deutschland eingebunden zu werden, ist an hohes Level an Daensichkenntnissen allerdings essentiell. Sich mal frei zu nehmen, war ueberhaupt kein Problem. Und auch an normalen Arbeitstagen wird man nicht mit der Stechuhr entlassen... :-)

Kopenhagen lohnt sich auf jeden Fall als Stadt und sollte auch ordentlich besichtigt werden...;-)

Die Mieten und Lebenshaltungskosten sind sehr hoch. Das Krankenhaus bietet keine Wohnmoeglichkeit, allerdings bietet die Uni bei rechtzeitiger Bewerbung (ein paar Monate vorher) Studentenwohnheim Zimmer und Wohnungen zu fairen Preisen an (Housing Foundation Copenhagen).

Zum Wohnen bieten sich Nørrebro und Østerbro an, aber auch alle anderen Stadtteile sind in 15 min mit dem Rad zu erreichen.

Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
Erasmus Geld, falls beantragt
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4