PJ-Tertial Innere in Kantonsspital Graubuenden (11/2015 bis 2/2016)

Station(en)
Nephrologie, Kardio, Onkologie, Notfallambulanz
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Wie für viele von euch wollte ich vor allem in die Schweiz um möglichst viel zu lernen, selbständig zu arbeiten und gut auf die Zeit nach dem Studium vorbereitet zu werden. Ehrlicherweise bin ich viel mehr der Chirurgie zugetan und wollte Innere gleich ``weg haben´´. Chur hab ich unter anderem wegen den vielen positiven Berichten gewählt, und andererseits wegen den Skigebieten vor der Haustür (Laax, Lenzerheide, Arosa, Davos)

Gleich zu Beginn möchte ich sagen wie positiv überrascht ich von dem ganzen Tertial war.
Von aussen sieht das KSGR jetzt nicht so attraktiv aus (aktuell grosse Baustelle mit Neubau). Am ersten Tag wurde ich mit den anderen Mit- UHUS von Frau Cajochen wirklich nett begrüsst, wir haben alle unsere Telefone etc bekommen. Frau Cajochen ist gut organisiert. Am Einführungstag haben wir alle unsere Formalien erledigt und andere Uhus kennenlernen können. Das hat den Start ungemein erleichtert.
Während der Folgezeit bin ich durch verschiedene Fachabteilungen rotiert, inkl. Notaufnahme. Diese Pläne waren schon vorher durch den Uhu Beauftragten organisiert (Jeder weiss also wann welcher Uhu auf ne Station kommt, und jeder kennt dich beim Namen) Ich muss sagen dass ich bei jeder Rotation super ins Team aufgenommen wurde und immer darin unterstützt wurde Verantwortung zu übernehmen, z.b. in Form von eigenen Patienten betreuen. Meine Hauptaufgabe war es die Eintritte zu machen, bei Visite den Tagesverlauf für jeden Patienten zu aktualisieren und auch Untersuchungen zu organisieren.
Ich fand es super, dass ich so eingebunden wurde. Natürlich hab ich auch zig Hausärzte angerufen oder auch mal die ein oder andere Stunde nix zu tun gehabt auf Station. Aber das ist nicht so schlimm. Jeder Assistent ist wirklich bemüht dich zu motivieren und dir was bei zubringen, und wenn mal nix mehr zu tun ist, geht der Uhu selbstverständlich auch mal früher heim!
Da ich meist wirklich eigene Patienten betreut habe, wurde von mir auch erwartet diese bei visite zu präsentieren, Verordnungen vorzunehmen oder die Arztbriefe zu schreiben. Also genau das, was ich ab nächstem Jahr als richtiger Arzt auch machen werde :) Der Kontakt zur Pflege war immer respektvoll. Ich wurde nie als `nur`Student angesehen sondern immer als ärztlicher Kollege. Ich hatte also nie Probleme. Allgemein muss ich sagen, dass das Verhältnis von Pflege zu Ärzten echt gut ist. Auch die Oberärzte waren toll und ich habe viel teaching bekommen. Im besonderen meine EKG Kenntnisse haben sich ziemlich gebessert dadurch. Ich war auch mal 2 Tage im Herzkatheterlabor und habe mir TEEs etc angeschaut. Das ist alles gar kein Problem.
Wöchentlich gibt es ne Fall der Woche Vorstellung, bei dem auch wir Uhus unsere Patienten vorstellen und im Plenum diskutieren konnten.
EKG Kurse gibt es dort auch, genauso wie Nahtkurse und andere Fortbilungen (Onko Lunch....)
Jeden Freitag treffen sich alles Internisten zur Gipfelkonferenz - heisst Journal Club mit Croissant und Kaffee,
am Freitag Nachmittag gibt es immer noch einen Apero nach der Wochenendübergabe. (den organisieren übrigens die Uhus)
Mir war es wichtig, neben den Internistischen Stationen auch auf dem Notfall ein paar Wochen verbringen zu können. Das ist gar kein Problem.
Ich durfte ganz selbstverständlich Patienten alleine betreuen und mit dem Oberarzt besprechen, einen Therapieplan erstellen, Rezepte/ Briefe schreiben etc.
Das hat mir unglaublich input gegeben, und mich zusätzlich motiviert.
Negativ war sicherlich, dass ich recht wenig praktisch zu tun hatte. Sowas wie Punktionen etc. haben wir immer in der Tagesklinik gemacht und nicht auf Station.

Fazit: Mir hat die Zeit in Chur unglaublich gefallen. Das lag zum einen an den tollen Mit- Uhus mit denen man eigentlich täglich abends noch zusammen war, an den motivierten Assistenten und Oberärzten sowie auch an den Freizeitmöglichkeiten in und um Chur. Ich finde es wichtig, dass man Spaß an seiner Arbeit hat, und genau das haben mir die Ärzte dort vermittelt. Ich denke ich habe viel gelernt während meiner Zeit dort, und mir vor allem auch ein bisschen von der Schweizer Genauigkeit und Organisation abschauen können, die einem das Leben unglaublich erleichten kann :)
Wie ich eingangs schon erwähnt habe bin ich nicht gerade so internistisch interessiert- ABER: nach meine Zeit in Chur wollte ich tatsächlich Innere machen!

Wer sollte nach Chur?:
prinzipiell jeder :) Wenn du eigene Verantwortung willst, gefordert und gefördert werden möchtest, auf ein nettes Team und tolles Arbeitsklima stehst, Spaß auf Visiste haben willst- dann ab nach Chur!
Bewerbung
Fast 2 Jahre vorher ganz unkomplizierte bei Frau Cajochen ( Chefarzt Sekretariat) per Email
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
EKGs
Notaufnahme
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1000 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4