Ich kann eigentlich kaum mehr sagen als: Einsame spitze!
Ein Innere-Tertial kann wohl kaum besser, kollegialer, lehrreicher und motivierender sein!
Die Innere ist im RKK aufgeteilt in: Gastroenterologie und Kardiologie. Jede der beiden Abteilungen hat ihren eigenen Chefarzt. Auf Stationsebene ist dies aber mehr oder weniger miteinander "verschmolzen", sodass man als Student und Assistenzarzt in beide Bereiche rotiert. Während 16 Wochen PJ sieht man also glücklicherweise eine Menge ganz verschiedener Krankheitsbilder und hat deswegen einen breiten Lerngewinn.
ASSISTENZÄRZTE/-ÄRZTINNEN:
Ein sehr junges und motiviertes Team mit flachen Hierarchien: Studenten werden sofort integriert, gefördert und gefordert - jedoch immer nur so sehr, wie man es selbst leisten kann und will. Man schließt sich einem Assistenten an und bekommt dann sehr viel Vertrauen geschenkt: z.B. in Form von Betreuung und Visitierung "eigener" Patienten auf Station. Es gibt meist Stationsassistentinnen, die sich freundlicherweise um die Blutabnahme kümmern, sodass man den Stationsalltag nicht verpasst (wer aber ganz wild drauf ist, darf sich natürlich auch an den Venen der Patienten auslassen).
Wichtiger als das eigene Wohlbefinden, schien es den Assistenzärzten unterm Strich zu sein, dass die Studenten viel lernen und erleben und keine Minute "Überstunden" machen müssen. Sogar zu den Assistenten-Treffen am Abend (z.B. Maschseefest) wurden wir eingeladen und wie ein fester Teil des Teams behandelt.
OBERÄRZTE/-ÄRZTINNEN und CHEFÄRZTE:
Ausschließlich sympathische Ärzte und Ärztinnen , die es als ihre Aufgabe ansehen, uns angehende Kollegen für die Innere Medizin zu begeistern. Mit den OÄ war man schnell beim "Du". Mir wurde am ersten Tag gleich ein Telefon in die Hand gedrückt, über das ich oft zu Untersuchungen und Eingriffen gerufen wurde, bei denen dann entweder viel erklärt wurde oder die ich unter Anleitung sogar selbst durchführen durfte. Es war schon ein tolles und motivierendes Gefühl, wenn der Chefarzt anruft, weil er dem Studenten einen spannenden Eingriff zeigen möchte. Die Oberärzte warten sogar mit Beginn der OA-Visite bis der Student auch dazugekommen ist. Ich habe wenig Vergleichsmöglichkeiten, aber das hat mich schon nachhaltig beeindruckt und selbst motiviert viel zu tun.
Zu Beginn hat sich einer der zwei Chefärzte (ist zeitgleich PJ-Beauftragter) mit uns hingesetzt, uns gefragt, was wir alles gern sehen wollen und uns dann einen individuellen (und freiwilligen) Rotationsplan für jeden PJler zusammengestellt.
UNTERRICHT:
Für gewöhnlich hatten wir wöchentlich die folgenden Kurse: Innere (bei den Chefs), Radiologie, Sonographie/EKG, Chirurgie (Unfall und Allgemein) - manchmal war das schon fast ZU viel ;-) Wie gesagt, ist aber das Teaching während des Tages ebenso sehr ergiebig.
STIMMUNG IM HAUS:
Familiäre Stimmung im gesamtem Haus mit sehr gutem Verhältnis zwischen Pflege und Ärzten. Wenn man sich den Schwestern gegenüber angemessen verhält und sich freundlich vorstellt, dann helfen und erklären diese den Studenten viel. Ich habe keine schlechten Erfahrungen mit Nicht-ärztlichen Personal gemacht - im Gegenteil!
Die Internisten schaffen es eigentlich jeden Tag alle essen zu gehen (Studenten: 3,50 € frei pro Tag). Dort herrscht immer eine nette Atmosphäre und man hat die Möglichkeit das Team besser kennenzulernen.
Wie die PJler anderer Abteilungen berichteten, ist auch dort die Stimmung locker und gut.
Ich kann ein Tertial in der Inneren Medizin im Robert Koch Krankenhaus in Gehrden also bedingungslos empfehlen! Nicht ohne Grund sind viele der zur Zeit dort arbeitenden Ärzte ehemalige dortige PJler...