Dies war das erste Tertial meines PJ und daher ging ich zum einen mit hohen Erwartungen, zum anderen mit wenig Erfahrung, wie der Hase im PJ läuft, in die ganze Sache. Es gibt internistischerseits zwei große Gebiete, die das KOK anbietet: Kardio und (gefühlt) alles andere. Ich habe mit zweiterem (= offiziell 'Gastro') angefangen und fand die Reihenfolge rückblickend gut. Das Assistenzarztteam auf beiden Stationen war total nett und man wurde sofort integriert. Wie überall gibt es Lehrfreudige, Lehrfreudige auf Nachfrage und Lehrunwillige. Unter den Ärzten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, waren vorwiegend die ersten beiden vertreten. Patienten eigenständig betreuen (mit eigener Visite, Untersuchungen anmelden, Brief schreiben, sich EIGENE Gedanken machen ;)), ging eigentlich immer und auch gleich am Anfang (auch wenn man sich zum Teil aktiv dafür anbieten musste). Besuche in der Diagnostik sowie in der Notaufnahme, waren bei Interesse jederzeit möglich. Das Nette am KOK ist, dass es so schön klein und übersichtlich ist. Wenn man sich einbringt, kennen einen die Leute dort schon nach kurzer Zeit. Falls etwas Seltenes oder Spannendes auf dem Programm steht, wird man als PJler immer dazu gerufen und darf z.B. bei Punktionen jeglicher Art auch selbst Hand anlegen. Gerade in der Gastro sammelt sich ein großes Sammelsurium an Krankheiten, was mit dazu beigetragen hat, dass es mir dort so gut gefallen hat. Vom Crohn über die Pneumonie bis zum NSCLC landet alles dort. Dies liegt u.a. daran, dass momentan eine Art kardiologische Spezialisierung im KOK vor sich geht, sodass die Definition 'gastroenterologisch' auf der anderen Seite etwas aufweicht. In den vier Monaten, die ich am KOK war, fand frisch ein Chef- + großteiliger Oberarztwechsel der Kardiologie statt, sodass der Ball gefühlsmäßig dort noch nicht ganz rund lief. Auf der Kardio hatte ich im Vergleich zur Gastro leider ein bisschen mehr das Gefühl, 'nur' der PJler für die weniger spaßigen und wenig lehrreichen Aufgaben zu sein. Dafür konnte ich dort aber allerspätestens um halb drei zusammenpacken ;)...
Zur Lehre am KOK ist zu sagen, dass einem 5 Studientage zur freien Verfügung zustehen. Außerdem gibt es einen Plan, laut dem 1x wöchentlich Unterricht + 1x wöchentlich ein Radio-Seminar stattfindet. Der zuständige Radiologe klemmt sich sehr dahinter, dass sein Seminar auch stattfindet und präsentiert gemischt wichtige und interessante Fallbeispiele. Dies war beim generellen Unterricht leider nicht der Fall, sodass er oft verschoben (und im Endeffekt ganz abgesagt) wurde. Zusätzlich hat mir in den paar Malen, wo es stattfand deutlich die Praxis gefehlt. Drei Wochen vor Ende kam ein weiterer Unterrichttermin dazu, der sinnvollerweise auch von den PJlern mitgestaltet werden soll, sodass für die zukünftigen PJler also sicher Möglichkeiten bestehen, dies je nach gusto zu tun.
Neu ist, dass man seit Mai 2016 den Höchstsatz bezahlt bekommt. Aus dem Grund fällt zukünftig auch das Wohngeld, dass man bisher beantragen konnte, weg.
Man muss also sagen: das KOK hat so seine Ecken und Kanten. Und dennoch habe ich mich dort als Student zum Großteil gut aufgehoben gefühlt. PJ ist, was man selbst draus macht. Und am KOK kann man das glaube ich ganz gut :).
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