PJ-Tertial Innere in Klinik Nauen (5/2016 bis 9/2016)
Station(en)
Notaufnahme, M1 (Kardiologie) und M2 (Hämatologie/Onkologie)
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Tertial im Havellandklinikum Nauen war mein erstes Tertial und ein nahezu perfekter Einstieg. Die ersten drei Wochen habe ich in der Notaufnahme verbracht, was vielleicht nicht ganz so ideal war, da es mitunter recht trubelig zu ging, ich noch recht orientierungslos war und erst noch meine "Rolle" finden musste. Aber sowohl Ärzte als auch Pfleger waren total nett. Ich habe viel zugeschaut, EKGs geschrieben und ab und zu Patienten aufgenommen. Außerdem durfte ich bei Einsätzen im Notarztwagen mitfahren! Anschließend bin ich auf die Kardiologie gewechselt und habe dort auch die meiste Zeit meines Tertials verbracht. Hier habe ich mich sehr schnell total wohl und willkommen gefühlt. Die Atmosphäre zwischen Ärzten und Pflegern war einfach spitze, es wurde jeden morgen gemeinsam gefrühstückt und gescherzt.
Mein Tagesablauf auf der Kardiologie sah in etwa folgendermaßen aus: Die Frühbesprechung der gesamten Inneren Klinik begann um 7.15 Uhr. Anschließend ging es auf Station (hier war ich die einzige Studentin! Es wurde großen Wert darauf gelegt, dass die PJ-ler (wir waren 3 bis 4) gut auf die Stationen und Rettungsstelle verteilt wurden, sodass immer nur ein Student pro Station eingeteilt war). Die morgendlichen Blutentnahmen und Flexülen wurden zwischen Stationsärzten und Studenten aufgeteilt. Danach begann die Visite. Hier habe ich immer mal wieder ein Patientenzimmer übernommen, vorgestellt und weitere Diagnostik angeordnet. Anschließend wurden neue Patienten aufgenommen, Briefe geschrieben und Patienten entlassen. Das Mittagessen pünktlich 12. 45 Uhr war den Internisten heilig und durfte unter keinen Umständen (erst recht nicht für die Studenten) ausgelassen werden :) (für PJler kostenlos). Um 13 Uhr fanden Mittagsbesprechung und Dienstags bzw. Freitags die Röntgenbesprechung statt. Außerdem hatten wir jeden Dienstag PJ-Seminar (inklusive Kaffee und leckeren Keksen) und insbesondere der Chef der Inneren hat immer sehr darauf geachtet, dass nie ein Seminar ausfiel. Nachmittags wurde dann oft noch sonografiert (ich hatte auch immer die Möglichkeit alleine oder unter Anleitung selber zu sonografieren), Patienten der Rettungsstelle aufgenommen, Aufklärungsgespräche geführt oder Punktionen durchgeführt. Während meiner Zeit auf der Kardio habe ich mehrere Pleurapunktionen und eine Aszitespunktion unter Anleitung durchgeführt.
Die letzten Wochen habe ich dann noch auf der Hämatologie/Onkologie verbracht und hier den Umgang mit Portsystemen und EK-Transfusionen gelernt. Außerdem habe ich einmalig bis 23.30 Uhr an einem Dienst teilgenommen und kann das auch nur weiter empfehlen. Man sieht nochmal ganz andere Abläufe, bekommt einen Eindruck von der teilweise enormen Arbeitsüberflutung, die auf einen hereinbrechen kann und hat in ruhigeren Momenten auch nochmal die Möglichkeit Krankheitsbilder mit dem diensthabenden Arzt durchzusprechen. Ausnahmslos alle Ärzte waren sehr motiviert den PJ-lern etwas beizubringen und mit ihnen Fälle zu üben.
Ich war am Ende sehr traurig, Nauen zu verlassen! Einziges Manko: der recht lange Fahrweg (ich war jeden Tag von Tür zu Tür etwa 3 Stunden unterwegs - hin- und zurück.)