Kreißsaal, verschiedene Stationen, Poliklinik, Endokrinologie, gynäkologische Radiologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das PJ an der Frauenklinik der Universitätsklinik Erlangen kann ich sehr empfehlen und würde jederzeit wieder dorthin gehen.
Die Klinik stellt jedes Tertial 5 Plätze zur Verfügung. Bereits einige Wochen im Voraus erhält man eine E-Mail von der Sekretärin des Studentensekretariats, in der man darüber informiert wird wann und wo man sich am ersten Tag einfinden soll. Am ersten Tag trifft man sich beim Studentensekretariat, dort bekommt man seinen Dienstplan, sein Diensttelefon, seinen Mitarbeiterausweis und seinen Spind-Schlüssel. Die Dienstkleidung wird extra für einen angepasst, dafür muss man am ersten Tag in die Wäscherei der Kopfklinik gehen. Dort muss man seine saubere Wäsche auch immer abholen. Die Sekretärin Frau H. ist sehr engagiert und hat ein großes Herz für Studenten. Hat man an Anliegen, konnte man jederzeit zu ihr gehen. Fehltage zu nehmen war auch kurzfristig kein Problem, dafür musste man nur kurz im Studentensekretariat bescheid geben.
Es ist gern gesehen, wenn man sich am Beginn und am Ende des Tertials einen kurzen Termin beim Chef geben lässt. Dadurch hat man die Gelegenheit sich vorzustellen und am Ende des PJs ein Feedback abzugeben!
Der Tag beginnt um 7:30 und endet offiziell um 16:30, am Freitag um 14:30 Uhr. Um 8 Uhr findet täglich eine Morgenbesprechung in der Bibliothek statt. Nachmittags um 16:30 (freitags um 14:30) findet dort auch die Nachmittagsübergabe statt.
Es wurde täglich eine Stunde Pause vorgesehen. Täglich (auch am Wochenende) bekam man 10 Euro Guthaben auf den Mitarbeiterausweis gebucht, mit dem man in der Palmeria - dem Mitarbeiterrestaurant der Uniklinik - essen gehen konnte. Dorthin zu Fuß dauert es 5-10 Minuten, bei schlechtem Wetter kann man auch den unterirdischen Weg nehmen. Das Guthaben langt eigentlich immer, um eines der drei Hautgerichte, einen Nachtisch und ein Getränk zu kaufen. Und das Essen in der "Palme" ist echt lecker! Ist noch Guthaben übrig, kann man sich noch Brötchen/Brezeln oder Lassis mit nachhause nehmen.
Der PJ-Unterricht findet immer dienstags und donnerstags von 15 - 16 Uhr statt. Er ist kein einziges mal ausgefallen. Für jeden Monat bekommt man einen Themenplan, auch die Wünsche der PJ-ler wurden berücksichtigt. Der Unterricht war klasse, man hat dort wirklich viel gelernt. Im Laufe des Tertials sollte man dort auch einmal einen Vortrag über ein bestimmtes gynäkologisches Krankheitsbild halten, was völlig unproblematisch war. Außerdem gab es einen Laparoskopie-Trainer und ein Geburtsphantom, an dem man zusammen mit einem Oberarzt bestimmte Übungen machen musste. Kurz vor der mündlichen Prüfung wird auch nochmal ein Staatsexamens-Workshop angeboten, um nochmals alle wichtigen Themen zu umreißen und die Prüfungssituation zu simulieren.
Man rotiert in verschiedene Bereiche: Kreißsaal, Poliklinik, Endokrinologie, B-Station, A-Station, D-Station und gynäkologische Radiologie. In der Regel ist man dort der einzige PJ-ler, nur auf der A-Station kann es vorkommen, dass man zu zweit ist.
Ich habe hier mal meine Tätigkeiten in den einzelnen Bereichen aufgelistet (natürlich kann es sein, dass andere PJ-ler noch andere Sachen machen durften):
Das Aufgabenfeld im Kreißsaal umfasst:
• Beurteilung von CTGs
• Legen von CRBs zur Geburtseinleitung
• Durchführung von Fetometrien und Dopplern unter Aufsicht
• Betreuung von Schwangeren während und nach der Geburt zusammen mit der Hebamme und dem betreuendem Arzt
• Durchführung der U1 beim Neugeborenen
• OP-Assistenz bei Sectiones, Dammverletzungen, Kürettagen
Im Kreißsaal übernehmen die PJ-ler in der Regel Spät- (15 - 23 Uhr) oder Nachtdienste (22:15 - 8 Uhr), da man sich sonst mit den Blockpraktikanten in die Quere kommt. Wenn man wollte, konnte man auch am Wochenende im Kreißsaal arbeiten (7:30 - 16:30) und bekam dafür 2 Tage unter der Woche frei. Am Mittwoch ist immer Sectio-Tag, an dem die geplanten Kaiserschnitte durchgeführt werden. Es hilft sich gleich bei Dienstantritt am Kreißsaal bei den Hebammen vorzustellen, da diese einem sehr viel beibringen können und sie sich auch über die Hilfe der PJ-ler freuen. Es wird gar nicht gern gesehen, wenn man sich nicht bei der betreuenden Hebamme und der Gebärenden vorstellt und einfach zur Geburt reinplatzt ;)
Das Aufgabenfeld in der Poliklinik umfasst:
• Erhebung und Dokumentation einer gynäkologischen Anamnese
• Inspektion des äußeren Genitale, Palpation von Uterus und Adnexen
• Spekulum-Einstellung mit Entnahme von Pap-Abstrichen, bakteriologischen Abstrichen, pH-Bestimmung
• Beurteilung von Nativpräparaten
• Durchführen von Ultraschalluntersuchungen des inneren Genitale
Das Aufgabenfeld auf A-/B-/D-Station umfasst:
• Teilnahme an den Visiten, währenddessen Dokumentation
• Vorstellung von Patienten bei der Tumorkonferenz
• OP-Assistenz bei laparoskopischen und offenen Eingriffen des inneren Genitale, Mamma-Operationen; Hautnähte
• Verfassen von Arztbriefen
• Blutentnahmen
• Portpunktionen
• Legen von peripheren Venenverweilkathetern
• Anfertigen und Auswerten von EKGs
• Legen von Blasenkathetern
• Nieren-Ultraschall zum Ausschluss eines postoperativen Harnstaus
• Sonographische Bestimmung von Pleuraerguss-Volumina
A- und B-Station sind bunt gemischte Stationen, auf denen man alle möglichen gynäkologischen Krankheitsbilder findet. Die B-Station ist die Privatstation vom Chef. Während der Zeit auf der A- und B-Station ist man auch auf Abruf für den OP eingeplant. Je nachdem wie viele PJ-ler dem OP gerade "zur Verfügung" stehen, kann es vorkommen, dass man mehrfach am Tag im OP gebraucht wird oder auch mal gar nicht. Die D-Station ist eine rein onkologische Station. Ist man auf einer der drei Stationen eingeteilt, wird auch von einem erwartet, dass man am Mittwoch mit zur Tumorkonferenz geht (Beginn 15 Uhr, Ende meist 17:30) und dort auch Patienten vorstellt.
Das Aufgabenfeld in der Endokrinologie umfasst:
• Anamneseerhebung und Dokumentation bei Sterilitätspatientinnen
• auch hier Durchführen von gynäkologischen Untersuchungen, gynäkologischen Ultraschalluntersuchungen
• Assistenz bei Embroyentransfers und intrauterinen Inseminationen
• Teilnahme an Spezialsprechstunden für Transsexualität, Endometriose und Kinder- und Jugendgynäkologie
• Zuschauen bei ICSI/IVF im Labor
• Zuschauen bei Follikelpunktionen im OP
Das Aufgabenfeld in der gynäkologischen Radiologie umfasst:
• Inspektion und Palpation der Mammae
• Ultraschalluntersuchungen der Mammae
• Mitbeurteilung von Mammographien
Das Ärzteteam der Frauenklinik ist jung und sehr kompetent. Die Ärzte nehmen einen sofort freundlich auf und nehmen einen auch stets überall mit hin.
Die PJ-ler wurden auch zum Sommerfest der Frauenklinik eingeladen, was einen sehr nette Geste war.
Im Großen und Ganzen war die Zeit an der Frauenklinik wirklich toll und sehr lehrreich. Wer sich wirklich für die Gynäkologie interessiert, kann dort viel lernen! Ich war am Ende wirklich traurig gehen zu müssen.