Mein (halbes) Tertial im Stadtspital Triemli hat mir insgesamt wirklich gut gefallen.
Positiv war die gute Stimmung im Team - nette Assistenzärzte, im großen und ganzen auch insgesamt wirklich nette Ärzte und viele UHUs, mit denen man die Stadt erkunden und genießen kann. Man rotiert durch verschiedene Abteilungen und bleibt immer nur 1-2 Wochen, das ist zwar positiv um von vielem einen Eindruck zu bekommen, allerdings wächst man nirgendwo richtig fest. Die PJler werden hauptsächlich als (geschätzte) OP-Arbeitskräfte gesehen.
Wenn man auf Station ist, hat man wenig zu tun und kann auch kaum helfen, da man sich nicht wirklich gut auskennt. Oft ist man allerdings auch im OP und assistiert. Die meisten Ärzte erklären gerne und man ist im Allgemeinen die 1. Assistenz. Ab 16:00 kann man sich vom Pikett des Tages auslösen lassen, so dass Überstunden sehr selten sind. Auf der Notfallaufnahme, die 24h am Tag von einem UHU mitbesetzt wird, kann man eigenständig Patienten sehen, untersuchen, kleinere Wundversorgungen machen, im Schockraum helfen oder bei Bedarf mit in den OP gehen. Dementsprechend kann man vor allem dort viel lernen und eigenständig arbeiten.
Es findet leider kein PJ/UHU-Unterricht statt, allerdings gibt es mehrmals die Woche Fortbildungen für die Assistenten, die mitbesucht werden können.
Die Arbeitszeiten sind im Allgemeinen wirklich human, Beginn ist auf den meisten Stationen um 07:30, Ende gegen 16:00. Die Arbeitszeiten auf dem Notfall variieren, in bestimmten Abteilungen kann man auch mal ein bisschen später kommen. Pro Monat stehen den UHUs 2 Ferientage zu, die je nach Wunsch genommen werden können und nicht auf den Bescheinigungen auftauchen. Insgesamt gibt sich die Koordination viel Mühe, alle Wünsche bzgl. bestimmter Stationen oder Freiwünsche zu erfüllen. Man arbeitet ca. 1 Wochenende im Monat, bekommt dafür aber zwei Tage unter der Woche frei. Ebenfalls ca. 1-2 Mal im Monat macht man Pikettdienst, dieser wird zusätzlich vergütet.
Gegenüber vom Krankenhaus befindet sich ein Wohnheim, in dem man für 310 Franken für Schweizer Verhältnisse unsagbar günstig wohnen kann. Das Wohnheim ist nicht mehr das neuste, Bad und Küche werden geteilt, im Sommer wird es brühend warm und über die Ästhetik lässt sich streiten. Insgesamt lässt es sich für eine beschränkte Zeit dort aber aushalten. Im Krankenhaus selber gibt es eine Cafeteria, die vor allem im Sommer durch die schöne Terrasse lockt und auch im Restaurant selber ist das Essen wirklich recht gut. Auch die Anbindung mit dem Nahverkehr ist gut, das Krankenhaus verleiht an Mitarbeiter tagsüber auch kostenlos Fahrräder.